Eine weit über Paderborn bekannte Sportlerpersönlichkeit wurde 65 Jahre alt: Karl Johannwerner, engagierter Präsident des SC Grün-Weiß Paderborn.

Seit 1936, und damit über fünf Jahrzehnte Mitglied dieser großen Gemeinschaft, hat er sich ein Leben lang dem Sport gewidmet. Er wirkte schon verantwortlich mit als nach dem völligen Zusammenbruch im Jahre 1945 darum ging, den Sportclub neu zu formieren, und den vorerst letzten Höhepunkt erlebte er 40 Jahre später, nämlich vor zwei Jahren, als das vereinseigene Sportzentrum am Schützenplatz eingeweiht werden konnte.

Seine sportliche Laufbahn begann Karl Johannwerner als Fußballer. 1971 wurde ihm die Präsidentschaft des Gesamtvereins als Nachfolger von Hans Wienold angetragen. Neben dem Leistungssport hat er dem Volks- und Breitensport stets breiten Raum eingeräumt in der Erkenntnis, daß für viele die Freizeitgestaltung ein besonderes Problem geworden ist. Die Palette der Sportarten im SC wurde im Laufe der Jahre, den Zeichen der Zeit folgend, ständig aktualisiert und auf nunmehr 18 erweitert.

Der Grün-Weiß Paderborn ist zu einem Großverein herangewachsen. Zählte der Verein bei Amtsübernahme durch Karl Johannwerner noch 1100 Mitglieder, so konnte im letzten Jahr bei der Mitgliederzahl die Schallmauer von 3000 durchbrochen werden.

Stets dem Fortschritt zugetan hat er keine Möglichkeit ausgelassen, den modernen Sportverein als Dienstleistungsunternehmen "Sport für die ganze Familie" zu propagieren. In Erkenntnis dieser Aufgabenstellung rief er erst vor wenigen Monaten das Projekt "Sport, Gesundheit, Freizeit" ins Leben. Darüber hinaus wendet sich das vielseitige Angebot zusätzlich an Personen, die dem Sport bisher wenig zugetan waren oder noch nie Sport getrieben haben.

Mit Paderborner Sportlern organisierte er sportliche Begegnungen in allen Erdteilen, und bei diesen internationalen Begegnungen stand neben dem Spiel der menschliche Kontakt im Vordergrund.

Die "Nummer eins" der Grün-Weißen ist Träger hoher Auszeichnungen: Über 30 internationale Verdienstnadeln in Gold und Silber, darunter die Ehrenplakette der Deutsch-Ungarn, die ihm 1977 in Philadelphia als eine um den internationalen Sport verdiente Persönlichkeit verliehen wurde; ferner höchste Auszeichnungen auf Vereins- und Verbandsebene.

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 20 vom 15. Oktober 1987