Am Sonntag, den 22. September, fand in Ottbergen die zweite Vorturnerstunde des 2. Bezirks statt.
Anwesend waren 20 Vereine mit 38 Vorturnern. Es fehlten die Turnvereine Büren, Wünnenberg, Salzkotten, Germania Paderborn, Westfalia Neuhaus, Willebadessen. In der Turnhalle des Turnvereins Ottbergen entfaltete sich ein Bild turnerischen Lebens. Freiübungen in der Bewegung bildeten den Anfang und ließen ihre Wirkung nicht vermissen. Es folgten dann Keulenübungen, Gemeinturnen am Barren, Stabübungen, Gemeinturnen am Pferd und körperbildende Freiübungen. Ein kurzes Kürturnen am Reck bildete den Schluß des turnerischen Teiles. - Nach kurzer Mittagspause eröffnete der Bezirksturnwart 13:30 Uhr die Vorturnersitzung. Der Oberturnwart des Turnvereins Ottbergen, Turnbruder Spieker, bewillkommnete in kurzen trefflichen Worten die verschiedenen Vereine und gab seiner Genugtuung über den guten Besuch der Lehrstunde zum Ausdruck. Bei der Besprechung der durchgenommenen Uebungen ermahnt Turnbruder Kolb, Lippspringe diesen Uebungsstoff auch in ihren Vereinen zu verwerten. Besonders das Gemeinturnen an den Geräten dürfte von keinem Verein vernachlässigt werden.
Bezirksturnwart berichtete sodann über das stattgefundene Bezirksturnfest in Elsen und das Bezirksjugendtreffen in Riesel. Beiden Vereinen wurde allgemeiner Dank für die guten Vorbereitungen, die getroffen waren, ausgesprochen. Daran knüpfte sich eine längere Aussprache über die Bewertung von Sondervorführungen. Unter Punkt drei, Verschiedenes, wurde der Wunsch ausgesprochen, daß Nachbarvereine sich gegenseitig unterstützen. Es wurde von allen begrüßt, daß sich der Turnverein Amelunxen nach längerer Zeit bei unsern Bezirksveranstaltungen wieder eingefunden hatte.

Mit dem schönen Turnerliede "Großes Werk gedeiht, nur durch Einigkeit", wurde die gut verlaufene Vorturnerlehrstunde um 15:30 Uhr geschlossen.

Johannes Vogt, Bezirksturnwart

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 140, 1. Oktober 1929