Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 23.04.2024, 08:15:32
Deutsche Jugendmeisterschaften Gerätturnen

Für den turnerischen Nachwuchs im männlichen wie im weiblichen Bereich endet die erste Jahreshälfte traditionsgemäß mit den nationalen Titelkämpfen. In diesem Jahr machten die besten Nachwuchsturnerinnen der Altersklassen 12-15 am, 14./15. Juni in Traunreut den Anfang.

WTB-Turnerinnen mit durchwachsenen Leistungen

Sechs Nachwuchsturnerinnen des WTB hatten die weite Reise ins Alpenvorland angetreten, konnten aber die in sie gesetzten Erwartungen nur teilweise erfüllen.

Den besten Eindruck hinterließen die Jüngsten in der AK 12. Unter 28 Teilnehmerinnen, die sich über die Landesmeisterschaften und vom TK Gerätturnen des DTB festgesetzten Mindestpunktzahlen qualifiziert hatten, erreichten die beiden im LLZ Detmold betreuten Turnerinnen Michelle Gnoewych (TuS Witten-Stockum) und Amy Joy Diekmann (KTV Detmold) den 10. und 13. Platz im Mehrkampf. Für Michelle Gnoewych wäre dabei ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen, aber durch zwei Absteiger am Balken vergab sie hier die Chance auf eine TOP-Five-Platzierung. Welches Talentpotenzial in ihr steckt, bewies sie bei ihrer DJM-Premiere dann mit den Finalteilnahmen am Sprung und Boden, wo sie in einer hochkarätigen Konkurrenz mit fehlerfreien Vorstellungen den 6. und 5. Platz erturnen konnte. Esther Lehman (BTV Bünde) musste nach dem Einturnen leider verletzungsbedingt vom Wettkampf abgemeldet werden.

In der AK 13 kam Kira Budde (KTV Dortmund) nicht über den letzten Platz der 18 Teilnehmerinnen hinaus, was wohl auch einer gerade überstandenen Infektion geschuldet werden muss.

Auch in den nächsten Altersklassen 14 und 15 hingen die Trauben für die beiden WTB-Turnerinnen hoch. Zwar turnten Kaja Gutzeit (TV Jahn Bad Lippspringe/13. Platz in der AK 14) und Mariya Pilyugina (BTW Bünde/15. Platz in der AK 15) im Rahmen ihrer Leistungsmöglichkeiten, konnten aber im Vergleich zu ihren Konkurrentinnen vom Schwierigkeitsgrad nur bedingt mithalten.
Umso erfreulicher war die Finalplatzierung von Mariya am Sprung, wo sie den 6. Platz erreichte.

Erfolgreiches Trio bei den Jugendturnern

Mit starken Leistungen haben die drei westfälischen Jugendturner David Schlüter (13/TZ Bochum), Eric Lloyd Hinrichs (16/TZ Bochum) und Falk Daniel Uhlig (18/TG Friesen Klafeld) bei den Jugendmeisterschaften am 28./29. Juni in Fellbach-Schmiden auf sich aufmerksam gemacht und zwei Meistertitel mit sowie zwei Silbermedaillen mit nach Hause gebracht.

In der jüngsten Altersklasse 13/14 qualifizierte sich David Schlüter nach einem durchwachsenem Mehrkampf für das Bodenfinale, zeigte eine extrem starke Übung mit schwierigen Elementen und wurde dafür mit dem Deutschen Jugendmeistertitel belohnt. Im Mehrkampf aller 13- und 14-jährigen belegte er den 5. Platz und sicherte sich in seinem Jahrgang sogar Platz zwei.
"David hat sehr gut geturnt und seinen Bundeskaderplatz behauptet. Seine Bodenübung im Finale war hervorragend. Ich bin stolz auf ihn", sagte Schlüters Trainer, der georgische Nationalturner Shalva Dalakishvilli.

Eric Lloyd Hinrichs trumpfte in seiner Altersklasse 15/16 ebenfalls stark auf. Zwar reichte es für ihn im Mehrkampf nur zum 6. Platz, im Finale am Königsgerät glänzte er jedoch mit einer starken Reckübung, die er nach einem gestreckten Doppelsalto sicher in den Stand brachte. Die Kampfrichter belohnten ihn mit 12,600 Punkten und dem 1. Platz. "Ich freue mich riesig, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat und ich meinen Titel verteidigen konnte", sagte der junge Jugendnationalturner, der von seinem Vater trainiert wird. "Die Goldmedaille am Reck ist absolut verdient. Ich bin von seiner Nervenstärke und Konstanz sehr beeindruckt", lautet sein Fazit.

Auch der Dritte im Bunde, Falk Daniel Uhlig, zeigte sich in guter Verfassung. Nach dem 7. Platz im Mehrkampf trumpfte er bei den Gerätefinalsmit zwei Silbermedaillen am Boden und Sprung sowie einem 4. Platz an den Ringen groß auf und machte den Gesamterfolg der westfälischen Nachwuchsturner perfekt. Da die Jugendmeisterschaften in beiden Bereichen auch für die Kadernominierung im nächsten Jahr zählen, kann der WTB bei den Jugendturnern zufrieden sein, ist doch in jeder Altersklasse ein Aktiver dabei. Im weiblichen Bereich hat Michelle Gnoewych die Kadernorm dagegen noch nicht geschafft und muss beim Kaderturn-Cup im Oktober ihre zweite Chance wahrnehmen.

H. J. Dörrer

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 8 vom September 2014