Chef Allendorf würdigte "lebendige Gemeinschaft"

Unter den Klängen Mozarts vollzog sich in der vereinseigenen Turnhalle die Feier zum 90jährigen Jubiläum des TV Jahn Bad Lippspringe. Dr. Otmar Allendorf, der 1. Vorsitzende des Vereins, wußte neben seinem Dank an alle Aktiven und Organisatoren mit Dr. Günter Lincke, den Vertreter der Deutschen Olympischen Gesellschaft, Bürgermeisterin Elisabeth Winkler, Stadtdirektor Heinrich Kohlbrei, Michael Buschmeyer, den Vorsitzenden des Ostwestfälischen Turngaues und Ludwig Flechter, den "Chef" des Kreissportbundes zu begrüßen.

Gleich für 800 Mitglieder sprach Otmar Allendorf und betonte, daß der TV Jahn damit der größte Verein der Badestadt sei.
Die Feier hatte am frühen Morgen mit einem Gottesdienst begonnen, bevor in der Stadt eine 25jährige Eiche gepflanzt wurde. Nicht ganz so viele Jahre, aber immerhin die letzten 15, dokumentiert eine herausgegebene Festschrift.

Otmar Allendorf verstand es, die "lebendige Gemeinschaft" des Vereins zu würdigen und war unter den vielen Rednern glänzend aufgehoben, die die Verdienste und Leistungen lobend hervorhoben. Zu den Danksagenden gehörten nicht nur Bernd Kürpick (TuRa Elsen), Georg Barwinsky (TSV Schloß Neuhaus) und Peter Böhme (TV 1862 Geseke), sondern auch Michael Buschmeyer. Sein Satz - "Turnen ist mehr als die Bewegung an Geräten" - war durchaus stellvertretend für die Reden, die Dr. Gerhard Gursch vom Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes und Heinz Schmidt, der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend und Sport hielten.
Dabei galt es zu betonen, daß die Hauptarbeit des TV Jahn "hinter den Kulissen" (O-Ton Heinz Schmidt) stattfinde, während Elisabeth Winkler gleich drei Bereiche für die Zukunft nannte: die forcierte Jugendarbeit, die Integration alter Menschen und die ehrenamtliche Tätigkeit.

So habe - nach ihren Worten - der TV Jahn "die Zeichen der Zeit erkannt"; dennoch blieb in einem interessanten Vortrag des Landesoberturnwartes des Westfälischen Turnerbundes, Dieter Rabe, die Frage nach dem sozialen Sinn des Vereins ein brisantes Thema. Neben der Betonung, daß der Verein "immer offen für alle war", galt auch die Feststellung, er sei der "Motor des gegenwärtigen Wertewandels" in dieser Gesellschaft. Allein die Tatsache, daß sich Sportler kaum noch auf eine einzige Sportart festlegen, untermauere die Notwendigkeit, jeden einzeln anzusprechen. "Der Kampf um die anzahlmäßig geringer werdende Jugend" werde sich in den kommenden Jahren verschärfen, zumal die Alterspyramide bald ein Übergewicht bei den alten Menschen vorzeigen wird. So seien bis heute nur sechs Prozent aller Älteren (über 60 Jahre) in Vereinen organisiert. Vor dem Hintergrund dieser Worte fanden in anerkennender Weise zahlreiche Ehrungen jener statt, die in langjähriger Treue zum Verein gehalten haben, und mit dem Gedanken, daß "der Freizeit- und Gesundheitswert des Sportes zunimmt", ging unter Musik der Empfang zu Ende. Die Ehrungen auf einen Blick:

Für 25jährige Mitgliedschaft erhielten die Ehrennadel in Silber: Marietheres Raschke, Regina Deppe, Inge Noack, Elisabeth Streitbürger, Josef Büring, August Grote, Hugo Klüter, Klaus Maas, Josef Müller, Harry Lansky, Helmut Ostmann, Fritz Rüschenpöhler.

Für 40jährige Treue zum Verein erhielten die Ehrennadel in Gold: Liesel Adolphs, Irmgard Bahry, Margret Böning, Lilo Brockmann, Elisabeth Hilbers, Annemarie Hörsken, Helga Kristen, Hugo Müller, Willi Müller, Kurt Raschke, Heinz Schmidt, Hans Weitzenbürger.

Eine Ehrenurkunde erhielten für 50jährige Mitgliedschaft: Zita Bunse, Inge Siebel, Maria Weitzenbürger, Franz Hesse, Kurt Klüter, Heinz Meschede, Ferdi Schmidt.

Für 60jährige Mitgliedschaft: Gertrud Baronowsky, Elisabeth Berners, Margret Dürr, Erika Kubinsky, Maria Mikus, Norbert Arens, Karl Becker, Dr. Gerhard Gursch, Willi Heggemann, Rudolf Kubinsky, Johannes Lüke, Willi Plöger, Anton Siering.

Für 70jährige Mitgliedschaft: Johannes Streitbürger.

Ehrennadel des Ostwestfälischen Turngaues: Ulli Stirnberg, Heinrich Hörsken, Wilfried Schiemer, Angelika Peters, Marietheres Dreimann, Lilo Spanel.

Ehrennadel des Deutschen Turner-Bundes:
Sieglinde Finke, Albert Haase, Fritz Rüschenpöhler, Alfred Peters.

Ehrenplakette des Ostwestfälischen Turnerbundes: Willi Müller, Vinzenz Hörsken.

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 22 vom 15. November 1987