Ostwestfälischer Turngau
Sonntag, 28.04.2024, 23:25:15
Jahresbericht Gau-Kinderturnwartin

Im Jahr 1950 hat das Kinderturnen einen gewaltigen Aufschwung erlebt.
Schon bei den Mannschaftskämpfen in Paderborn am 21. Mai zeigte sich dies.
Traten hier doch schon 32 Riegen mit 6 Teilnehmern an. Mancher Turnwart hat über die Art dieses Kampfes kein Verstehen gezeigt. Ihnen sei aber gesagt, daß alles im Sinne unseres Kinderturnvaters Ohnesorge gemacht ist. Somit also mehr zur Gemeinschaft, als zum Wettkampf erziehend.

Am. 31. Juni war das Bezirkstreffen in Elsen. Mit einer Beteiligung von 530 Kindern war das Fest ein voller Erfolg. 200 Kinder traten mehr als im Vorjahr an. Reibungslos und ohne Pause wickelte sich alles ab, da die Kinder mit großer Begeisterung und Disziplin bei der Sache waren.
Ich danke besonders den getreuen Mitarbeitern: Adolf Hotz u. Franz Rustemeier Paderborn, Willi Möller Lippspringe, Kurt Wronski Neuhaus und den beiden Lengerlingen aus Elsen. - Und wie stehts mit dem 2. Bezirk?

Leider konnte ich zum Bezirk Höxter-Warburg noch keinen Kontakt finden. Auch hier muß ein Kindertreffen auf jeden Fall im kommenden Jahr durchgeführt werden. Es darf nicht an Terminen scheitern.
Leider stelle ich immer wieder fest, daß in manchen Vereinen die Kinder zu solchen Kämpfen herangezogen werden, die für sie noch gar nicht infrage kommen. Auch der Tag der Bundesfachwarte in Hamm hat sich gegen diese Art der Wettkämpfe ausgesprochen.
Nicht allein, daß Kinder überanstrengt werden, wenn sie von Wettkampf zu Wettkampf geschleift werden, nein sie stehen dem Sinne unserer Bewegung ganz entgegen und werden nur zur Kranzjägerei erzogen.
Wenn dann kurz über lang die Leistungen nachlassen, ist das Interesse für den Verein, wenn nicht für die Turnerei überhaupt. aus.
Wenn ein Kind kräftig ist und es sich zumutet den Leistungen der Jugend gewachsen zu sein, so kann es sich der Jugend einreihen. Aber die Kinderwettkämpfe bleiben ihm dann verschlossen.
Ich denke die andern Fachwarte werden derselben Meinung sein und mich darin unterstützen, daß der Unfug unterbleibt.

Drei Lehrgänge wurden im Laufe des Jahres abgehalten. Der erste war durch ein Mißverständnis schlecht besucht. Im März waren beim zweiten Lehrgang 36 Kinderfachwarte vertreten. Beim 3. Lehrgang in Elsen waren 32 Teilnehmer zur Stelle. Alle Lehrgänge umfaßten den praktischen Turnbetrieb mit Kindern.
Wenn ich rückschauend feststelle, daß das alte Jahr für uns sehr arbeitsreich war, so bin ich mir bewußt, daß keine Stunde in unserer Arbeit umsonst war. Allen treuen Helfern an dieser Stelle Dank!

gez.: Erika Kubinsky