Ostwestfälischer Turngau
Montag, 29.04.2024, 18:25:20
Ein Turnerleben erfüllte sich

Ostwestfalens Turner nahmen Abschied von Konrad Trienens

Sein Wirken bleibt unvergessen

Groß war die Trauergemeinde, die unserem langjährigen Kassen- und Schriftwart Turnbruder Konrad Trienens, der am Vorabend des Allerheiligentages plötzlich und unerwartet verstorben war, auf seinem letzten irdischen Weg das Geleit gab. Worte der Freundschaft und Wertschätzung sprach als Vertreter des Westfälischen Turnerbundes Turnbruder Hans Vahle an der offenen Gruft.
Tief bewegt dankte er dem alten Weggenossen für die langjährige Freundschaft unter dem Zeichen der vier "F". Er war ein begeisterter Turner, so sagte Hans Vahle, der sein Leben der Turnerei verschrieben hatte, er war einer der Unsrigen, der unermüdliche Kämpfer für die Belange der Turner. Sein Tun und Wirken fortzusetzen soll in der Stunde der Trauer die stille Freude aufklingen lassen, daß Turnbruder Konrad Trienens für uns alle weiterleben wird in seinem Wirken für den ostwestfälischen Gau.
Das Band der langjährigen Freundschaft stellte der Ehren-Gauvertreter, Bürgermeister Heinrich Müller, in seinen Worten heraus. Er zeigte noch einmal die Stationen gemeinsamen Wirkens, besonders 1945, heraus und dankte dem alten Weggenossen mit dem schlichten Eichenkranz. Gauvertreter Landrat Wilhelm Weskamp würdigte sein Wirken im Gau, seine stete Hilfsbereitschaft, aber auch sein ernstes Mahnen. Turnbruder Konrad Trienens, so sagte unser Gauvertreter, hat eine Lücke hinterlassen, die nicht so schnell geschlossen werden kann. Wir können ihn nur ehren, indem wir sein Wirken fortsetzen ein Wirken, das nur den Belangen unseres Gaues galt.
Worte des Gedenkens sprachen der Vorsitzende des TV 1875 Paderborn, Turnbruder Heinrich Stratmann, wie auch der Vorsitzende des Kreis-Sportbundes Paderborn, Ignaz Bartscher. Beide würdigten das unermüdliche Mühen des Verstorbenen, dem kein Weg und kund keine zusätzliche Arbeit zu viel war, wenn es galt, der Jugend zu helfen. Auch der 2. Gauvertreter und Vorsitzende des TV Büren, Turnbruder Willi Roth, würdigte die großen Verdienste des verstorbenen Turnbruders. Sein wirken und Werken, so betonte er, habe vor allem den kleinen Vereinen, denen er ein unermüdlicher Helfer gewesen sei, gegolten.
Dann senkten sich zum Abschied das Gaubanner der Ostwestfalen und die Turnerfahnen über die Grabstätte, während in der Ferne das Lied vom guten Kameraden in den sonnenüberfluteten Novemberhimmel drang.
Turnbruder Konrad Trienens weilt nicht mehr unter uns. Ein fast unersetzlicher Verlust hat uns getroffen ein Verlust, der erst im Laufe der Zeit die Lücke schließen läßt. Eine Würdigung dieses großen Turnerlebens erscheint nicht angebracht. Wir alle, ob Turner, Turnerinnen oder Jugendturner, wissen, was wir verloren haben. Kurz vor seinem plötzlichen Tod sagte er mir, daß sein ganzes Streben und seine ganze Arbeit nur den Belangen des Gaues gegolten habe.

Konrad Trienens hat seinen irdischen Weg beendet, nicht beendet sind seine Taten. Mag der Berg der Kränze verwelken, nicht verwelken werden seine Tat, sein unermüdliches Streben um die Stellung unseres Gaues. Ehren wir ihn so, dann wird er auch fernerhin in unserer Mitte weilen als unermüdlicher Kämpfer und Sprecher, dem nachzuahmen wir alle uns mühen sollten.

Richard Mikus

Entnommen aus einem Westfalenturner von November 1963