Zu Beginn der Lehrstunde begrüßte der Gaufrauenturnwart die Anwesenden. Er ermahnte zur regen Mitarbeit im neuen Jahr zum Wohle des deutschen Frauenturnens. Nachdem die Anwesenden festgestellt waren, es fehlten leider vier Vereine, begann die praktische Arbeit. Der Turnstoff waren neuzeitliche Freiübungen, Vorübungen für das Deutsche Turnfest in Köln 1928 und Geräteübungen. Um 1 Uhr war der praktische Teil beendet.

In der Sitzung am Nachmittag wurde der Stoff durchgesprochen und als gut befunden. Es wurde besonders darauf hingewiesen, nicht allzu schwere Uebungen zu turnen, denn der Zweck der guten Sache wird größten Teils dadurch verfehlt.

Weiter wurde die Angelegenheit der Gaumeisterschaften im Volksturnen besprochen. Turnbruder Eggeling wurde beauftragt, mit dem TV Lippspringe Rücksprache zu nehmen, ob der Verein das Fest übernehmen will, um es sparsamkeitshalber mit dem Gausportfest zu verbinden. Es sollten ein Drei- und Vierkampf und Einzelkämpfe im Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung, 75 Meter-Lauf, Diskus-, Speer- und Schlagballweitwurf ausgetragen werden. Vom Frauenturnwart Kneer wurde eine 75 Meter-Staffel vorgeschlagen, welche sehr begrüßt wurde.

Um 3 1/4 Uhr schloß der Gaufrauenturnwart mit einem kräftigen "Gut Heil" auf unser edles Frauenturnen die Sitzung.

H. Kneer

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 130, Juli 1927