Erschienen waren alle 10 Vereine, welche Frauenabteilungen haben, 25 Turnerinnen und 13 Leiter. Um 10 Uhr wurde angetreten und es ging dann stramm durch bis 12 1/2 Uhr. Durch die vorzügliche Aufmerksamkeit der Turnerinnen war es möglich, den ganzen Übungsstoff für das Gau- und Kreisfest in dieser kurzen Zeit durchzuarbeiten. Die Freiübungen klappten nach einigem Ueben mit Musik ganz gut und die Volkstänze ebenfalls. Letztere schienen den Turnerinnen besonders Freude zu bereiten. Auch die Pflichtübungen zum Wettkampf wurden gezeigt und sofort begriffen. Als Gauvorführung wurden am Barren mit ungleichhohen Holmen Uebungen durchgeturnt, die allgemein gefielen. Auf der Nachbesprechung waren alle mit dem Ergebnis der Turnstunde zufrieden. Zum Punkte "Turnanzug" wurde beschlossen, es in diesem Jahre bei dem schwarzen Turnanzug zu belassen. Betreffs Fest- oder Tanzkleid wurde man sich dahin einig, die Farbe jedem Verein zu überlassen, um ein farbenfrohes Bild zu bekommen; aber an dem vorgeschriebenem Schnitt sich zu halten und das Muster abzuwarten, welches im Kreisblatt erscheinen soll. (Ist inzwischen geschehen). Dem Wunsche, im Volksturnen in zwei Altersklassen zu turnen, wurde zugesagt. So ging ein Tag zur Neige, an dem fleißig gearbeitet wurde, zum Wohle des Frauenturnens und zum Wohle unseres lieben deutschen Vaterlandes.

Peter Bensberg, Gaufrauenturnwart.

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 138, 9. Juni 1929