Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 23.04.2024, 20:58:47
100 Jahre Ostwestfälischer Turngau

Seinen Stellenwert hat der Ostwestfälische Turngau kräftig untermauert. Die 57 Vereine mit ihren 14600 Mitgliedern bestätigten zu ihrem 100jährigen Jubiläum, daß sie mehr als nur eine Sportart repräsentieren. Der Turngau hat es geschafft, sich der heutigen Zeit anzupassen, und stellt einen gesellschaftlichen und bildungspolitischen Faktor für alle Städte und Gemeinden vor. Dies unterstrichen zum einen alle Redner beim Festakt im Paderborner Rathaus.

Für den Vorsitzenden Michael Buschmeyer ist der Turngau sogar eine Sportphilosophie, in der der Mensch und die Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen. Das Angebot in den Vereinen sei vielfältig, und als friedliche Bürgerinitiative sei es auch das Ziel der Sportler gegen Ausländerfeindlichkeit anzugehen.

Dies betonte auch der stellvertretende Landrat Fritz Farke:
"Wie wohltuend ist doch das Miteinander im Sport im Gegensatz zu den schlimmen Anschlägen von Mölln und Solingen." Vom Sport könnten die Menschen eine Menge lernen: Idealismus und Disziplin, sich an Spielregeln halten, Kondition und Ausdauer beweisen, Mannschaftsgeist zeigen und verlieren können.

Bürgermeister Wilhelm Lüke hatte zuvor die große Bedeutung des Breitensports für die Gesundheit, den Gemeinschaftssinn und die Jugendarbeit herausgestellt. Die Zielsetzung der Gründer vor 100 Jahren sei auf fruchtbaren Boden gefallen und habe vielen tausend Menschen gesellige und gesundheitsfördernde Stunden beschert. Lüke verlieh dem Turngau im Namen von Richard von Weizsäcker die Sportplakette des Bundespräsidenten. Michael Buschmeyer revanchierte sich und zeicnnete den Bürgermeister mit der Ehrenplakette des Ostwestfälischen Turngaues aus, als Synonym für den Paderborner Sport. Die gleiche Ehrung erhielt auch Marie-Luise Baumhögger.

Als weitere Auszeichnungen bekamen Konrad Reinstädtler die Ehrenplakette des Westfälischen Turnerbundes und Marianne Gees, Ingrid Deimel, Alfons Menke und Ferdi Borghoff den Ehrenbrief des Deutschen Turnerbundes.

Begonnen wurde das Jubiläumsfest mit einer feierlichen Kranzniederlegung am einst vom TV 1875 Paderborn gestifteten, jetzt aber unter der Obhut des Gaues befindlichen Jahn-Denkmals am Paderborner Jahnplatz.

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 11 vom Dezember 1993