Der Gau Ostwestfalen richtete im I. Halbjahr 1964 seine ganze turnerische Arbeit auf das Landesturnfest in Minden.

Sowohl bei den Lehrgängen des Gaues und des Westfälischen Turnerbundes, als auch bei den Veranstaltungen war eine rege Teilnahme zu verzeichnen. Zahlreiche Vereine in unserem Gau konnten ihre gesteckten Ziele erreichen. Dies ist nicht zuletzt auf die Mitwirkung der Jugend zurückzuführen.

Mit Stolz und Zufriedenheit glaubt der Gau Ostwestfalen behaupten zu können, daß er seinen Teil zum Gelingen des Landesturnfestes beigetragen hat. Niemals war auf einem Landesturnfest unser Gau so vertreten wie 1964 in Minden. Erstmalig aber auch in der Geschichte unseres Turngaues stellten wir den Turnfestsieger

Willibald Etzrodt, SC Grün-Weiß Paderborn

sowie den 1. Sieger im Prellball-Turnier der Männerklasse II

Turnverein 1875 e. V. Paderborn
Werner Vollbracht, Hans Koke, Albert Brink, Herbert Ridder.

Männer- und Kunstturnen: Dank unseres Männer- und Kunstturnwartes wurde das Männerturnen erfolgreich belebt. Die Schulung erfolgte in diesem Jahr in gemeinsamen Lehrgängen.

Jugendturnen: In unserer Jugendarbeit waren 1964 auch Erfolge zu verzeichnen. So wurde erstmalig ein Jugendleistungslehrgang durchgeführt, der alle Erwartungen übertraf. Dieser Arbeit müssen wir im kommenden Jahr unsere besondere Beachtung schenken, damit das Leistungsturnen in unserem Gau wieder in den Vordergrund tritt.

Turnerinnen und Jugendturnerinnen: Unsere Turnerinnen und Jugendturnerinnen fanden in einer Reihe gut besuchter Lehrgänge neue Anregungen und waren an den Sondervorführungen beim Landesturnfest in Minden maßgeblich beteiligt.

Altersturner: Die Altersturner standen bei den Veranstaltungen nicht nach. Bei den Turnfesten und Wettkampfveranstaltungen stellten sie sich bereitwillig für Kampfrichteraufgaben zur Verfügung, soweit sie nicht selbst aktiv beteiligt waren.

Kinderturnen: Das Kinderturnen nahm in diesem Jahr einen sehr starken Aufschwung. Nachdem 1963 ein Kinderturnfest nicht durchgeführt werden konnte, weil kein Verein sich bereiterklärt hatte, das Fest zu übernehmen, war es 1964 in Dalhausen mit 600 Kindern ein voller Erfolg.

Schwimmen: Das Schwimmen ist in unserem Gau auch mehr in den Vordergrund gerückt. Unser Gauschwimmfest in Bad Driburg hat bewiesen, daß das Schwimmen einen guten Zuspruch hat. Leider fehlt an vielen Orten immer noch die Möglichkeit das Schwimmen planvoll zu pflegen.

Fechten: Infolge Erkrankung unseres Fachtwartes nahm das Fechten einen kleinen Rückgang. Trotzdem waren alte Kämpfer bereit, Lehrgänge, Wettkämpfe und Veranstaltungen durchzuführen, um den Fechtbetrieb aufrecht zu erhalten.

Leichtathletik: Die Leichtathleten waren in diesem Jahr besonders rührig und leistungsstark. Das Iburg-Bergfest in Bad Driburg fand guten Zuspruch und erreichte eine Teilnehmerzahl von 1100 Wettkämpfern.

Ski: Schnee war im Winter 63/64 Mangelware. So konnten die geplanten Lehrgänge nicht durchgeführt werden, da die Witterungsverhältnisse Skiläufe unmöglich machten.

Jedermannturnen: Durch die Aufnahme des Jedermannturnens in unseren angeschlossenen Vereinen ist ein allgemeiner Aufstieg der Frauen- und Männerabteilungen festzustellen. Überall in den Städten und Dörfern ist die Begeisterung zum Jedermannturnen vorhanden. Es fehlt jedoch an geeigneten Übungsleitern und wenn diese vorhanden sind, sie zu bewegen, an Lehrgängen teilzunehmen.

Zahlenspiegel der durchgeführten Lehrgänge:

Veranstaltungen

Euch, meine lieben Fachwartinnen und Fachwarte im Gau und in den Vereinen sage ich meinen herzlichen Dank für Eure treue Mitarbeit.
Ich sehe oft Eure stille und verborgene Mitarbeit, die Ihr schweigend verrichtet, denn

Turnen heißt: Zähe Ausdauer und viel Idealismus

Möge auch 1965 ein hoffnungsvolles und erfolgreiches Jahr werden.

Euer

Hans Lange