Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 25.04.2024, 02:05:26
Zum 78. Gauturntag

des Ostwestfälischen Turngaues am 4. März 1972 in Geseke

Liebe Turnschwestern und Turnbrüder!

Wieder stehen wir am Beginn eines neuen Jahres. Da heißt es Rückschau und Ausblick halten.

Wenn wir das abgelaufene Jahr rückschauend betrachten, so sehen wir manch ernsthaftes Bemühen, den Leistungsstand zu heben. Neben einigen Erfolgen mussten wir aber auch noch mehr Mißerfolge verbuchen. Besonders auf dem Gebiet des Männerturnens leiden wir seit Jahren an einer Leistungsschwäche. Es scheint, daß die männliche Jugend nicht mehr bereit ist, ein hartes Training bis zur reifen Leistung zu übernehmen. Oder sind unsere Lehrmethoden nicht zeitgemäß? Ich meine auch, daß von unseren Gaufesten und sogar von den Landesturnfesten nicht mehr der begeisternde Schwung ausgeht wie früher. Begeisterung kann aber nur geweckt werden, wenn man sich als Mitglied einer Gemeinschaft fühlt, die ein hohes Ziel anstrebt.
Also liegt es letzten Endes an dem mangelnden Gemeinschaftsgeist.

Die Turner waren in der Vergangenheit für ihre ideale Gesinnung bekannt. Ganze Generationen haben in diesem Geiste gelebt und Großes geleistet. Ihn gilt es wieder zu wecken, dann wird der Erfolg sich von selbst einstellen.

Liebe Turnschwestern und Turnbrüder!

Dieses ist mein letzter Bericht als Gauvorsitzender. Auf dem diesjährigen Gauturntag lege ich mein Amt nieder, um es jüngeren Händen anzuvertrauen. 53 Jahre habe ich der Turnsache gedient. Meine schönsten Erinnerungen gehen zurück in jene Zeit, in der ich als junger Mensch begeistert und opferbereit und ohne jeden materiellen Nutzen der edlen Turnerei diente. Als mein Vermächtnis wünsche ich dem Ostwestfälischen Turngau den Geist echt turnbrüderlicher Gemeinschaft in all seinen Gliedern, vom ersten Gauvorsitzenden bis zum letzten Turnschüler.

In treuer Verbundenheit

Euer Wilhelm Weskamp

I. Gauvertreter