Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 25.04.2024, 16:44:55
Berichte des Gauvorstandes - 1. Gauvertreter

Liebe Turnschwestern und Turnbrüder, liebe Turnerjugend!

Was heißt eigentlich Turnen? Diese Frage stelle ich bewußt an den Beginn meines an und für sich erfreulichen kurzen Rückblickes
Unsere Auffassung vom Turnen und von der turnerisch verstandenen Leibesübung wird von Außenstehenden immer noch nicht richtig erkannt. "Turnen heißt tätiges Leben" - papierene Paragraphen können es in seiner Entfaltung hemmen, es geht uns um das Sprengen der Fesseln, die das Leben versucht uns anzulegen.

Wenn wir rückschauen auf das Jahr 1964, so können wir es freudigen Herzens tun. Nicht, daß das Landesturnfest in Minden uns den Turnfestsieger bescherte, nicht das viele Turnschwester, Turnbrüder und die Turnerjugend in den Siegerlisten vorn zu finden waren - nein, aus der freudigen Erkenntnis heraus, daß das Turnen an den Geräten wieder jenen Schwung bekommt, den es in früheren Jahren inne hatte. Die ständig steigenden Zahlen der Kinderabteilungen, die Freude der Jugendturner sich in einer Gemeinschaft zu wissen, deren Ziel einzig und allein die Heranbildung guter und im Leben zuverlässiger Menschen ist - kann als ein Wendepunkt im Turnfestjahr bezeichnet werden.

Das Mühen des Vorstandes und des Turnausschusses alles zu tun, was der Förderung würdig erscheint, hat uns die Wege gezeigt, die wir gehen werden. Der im Januar in Bad Driburg erstmalig durchgeführte Turntag der Turnerjugend hat uns in unserem Wollen gestärkt, der Jugend eine Förderung zuteil werden zu lassen, die im Rahmen des möglichen liegt.

Wenn ich mit großem Optimismus in das vor uns liegende Jahr gehe dann nicht zuletzt, um einen Blick zu wenden an die zahlreichen Übungsleiter und Fachwarte, die nun schon jahrelang innerhalb ihres Vereins und darüber hinaus für den Gau sich einsetzen. Diesen meinen treuen Mitarbeitern Dank abzustatten, halte ich für meine erste Pflicht, verbunden mit der Hoffnung, sie auch weiterhin tätig zu sehen.

Wer sein Herz an die Menschen wendet, mit ihnen gemeinsam turnt und spielt, mit ihnen die Schönheiten der Heimat erwandert, mit ihnen die hohen und edlen Gaben des Geistes kostet, mit ihnen den pflichtenreichen Alltag und den der Freizeit dienenden Sonntag erlebt und feiert, der ist auf dem rechten Wege.

Wir sind eine turnerische Gemeinschaft und wollen uns derer immer erinnern, wo immer wir auch sein mögen. Viele verzagen - wir schreiten weiter. Und hier rufe ich die Schlußworte unseres Vorsitzenden, Tbr. Prof. Dr. Brüggemann, ins Gedächtnis, die er zum Abschluß des Landesturnfestes in Minden im Weser-Stadion an uns richtete:

"So laßt uns das Fest beschließen mit dem Bekenntnis zu unserer westfälisch-lippischen Heimat, zu unserem Volk und Vaterland, laßt es uns in den Wind der gen Osten treibt singen, daß es wie eine Beschwörung klingen mag: Einigkeit und Recht und Freiheit!"

Auch im Gau wollen wir nach Einigkeit streben. Möge dieser Gauturntag uns dem Ziel ein Stück näher bringen.

"Gut Heil"

Euer Wilhelm Weskamp