Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 16.04.2024, 11:46:13
Berichte des Gauvorstandes - I. Gauvorsitzender

Liebe Turnschwestern und Turnbrüder, liebe Turnerjugend!
Im verflossenen Jahr, ein Jahr der erneuten Bewährung, aber auch ein Jahr der immer wieder an uns herantretenden Sorgen, habe ich mir des öfteren die Frage gestellt: haben wir den Punkt erreicht, der uns beruhigt in die Zukunft schauen läßt?
Zunächst möchte ich mich herzlich bedanken bei all meinen Mitarbeitern, Fachwarten, Übungsleitern und nicht zuletzt bei den Vereinen und unserer Turnerjugend für ihre unermüdliche Arbeit an den uns gestellten Aufgaben. Nur dem Einsatz aller "Ehrenamtlichen" ist es zu danken, daß der Gau im verflossenen Jahr mit einem glanzvollen Turnfest in Steinheim den alten Turnergeist zu neuem Leben entfachte. Auch das Iburgbergfest, nun weit in den deutschen Turngauen bekannt, wurde durch die erstmalige Vergebung des "goldenen Kranzes" der Stadt Bad Driburg zu einem Meilenstein des Gaues.
Trotz der beiden großen Veranstaltungen ist doch noch manches nicht so, wie es sein müßte. Unsere ganze Arbeit, um das deutsche Turnen wieder auf den ruhmvollen Stand vergangener Zeiten zu bringen, heißt Sorge tragen für den Ausbau der Vorturnerschaften. Das kann nur erreicht werden, wenn wir uns alle der Gemeinschaft erinnern, die unsere Väter einst so fest zusammengeschmiedet hat.
Eine Gemeinschaft erhält ihr Gesicht nur durch die Frauen u. Männer, die ihr in der kleinsten Zelle vorstehen, und das sind unsere Vorturner. Unsere Losung für 1962 kann im Hinblick auf die "Hundert-Jahr-Feier" des TV Geseke, verbunden mit dem Gauturnfest, nur lauten: Vorturner an die Front!
In der Weihnachtsausgabe des "Westfalen-Turner" sagte ich es bereits:
Die Vereinsarbeit ist gestiegen, vor allem die Breitenarbeit. Auch für die Zukunft ist mir nicht bange. Unser Kinderturnfest in Bad Lippspringe war für mich ein wertvoller Gradmesser. Bei der immer steigenden Zahl der Kinder-Abteilungen bleibt die Hoffnung, in den Herzen der uns anvertrauten Kinder ein bescheidenes Fünkchen zu finden, das entfacht werden muss, um das heranwachsende Kind zu Turnerinnen bezw. Turner zu formen, die später die Ideale unseres Turnvaters leuchtend vorantragen. Schaffe wir es, dann mache ich mir um den Fortbestand des Gaues im Land der roten Erde keine Sorgen.
Auch das Vereinsleben ist erfreulicherweise gestiegen, vor allem die Vereine zeigen sich wieder der Öffentlichkeit. Dafür Dank, ein besonderer Dank den jungen Schwimmabteilungen, die im letzten Jahr sehr aktiv waren. Aus den Berichten der Gaufachwarte ist zu erlesen, was im verflossenen Jahr geleistet worden ist.
An der Schwelle des Jahres 1962 wollen wir erneut mit Mut an die uns gestellten Aufgaben herangehen im Gedenken derer, die in unserer Gemeinschaft schmerzhafte Lücke hinterlassen haben, im Herzen aber stets unter uns weilen.
Mit dem Gedenken an unsere verstorbenen Turnschwestern und Turnbrüder wollen wir das Jahr 1962 beginnen.

"Gut Heil"

Euer Heinrich Müller