Am 6. Juli tagte der Gauturnrat vollzählig im Gasthof Lichte in Paderborn, um über die Bezirksturnfeste in Elsen und Ostönnen rückschauend zu beraten.
Von kleinen Mängeln abgesehen, wurde der Verlauf der beiden Feste als recht befriedigend bezeichnet. Besonders wurde das Gaufrauenturnen, welches mit dem Bezirksturnfest in Ostönnen verbunden war, als wohlgelungen hervorgehoben. Sowohl die Beteiligung der Frauenabteilung, als auch ihre Vorführungen wurden als ein wesentlicher Fortschritt auf dem Gebiet des Frauenturnens innerhalb unseres Gaues lobend erwähnt.
Anläßlich eines besonderen Falles ging die einstimmige Meinung des Gauturnrates dahin, daß Meinungsverschiedenheiten in der technischen Bewertung von Vorführungen absolut ungeeignet sind, in der Tageszeitung ausgetragen zu werden. Mancher Turner möge das mythische Wort beherzigen: "Lehre mich die Niederlage mit Würde tragen". Fragen zu den bevorstehenden Jugendtreffen der Bezirke, zum Gausport- und Spielfest und zum Gauturnfest wurden noch eingehend erörtert und die eingeleiteten Vorbereitungen gut geheißen. Der Kassenwart erstattete eingehenden Bericht über unsere Kassenverhältnisse und brandmarkte die straffällige Säumigkeit mancher Vereine. Turnbruder Gaugeschäftsführer Hagemeister verabschiedete sich vom Gauturnrat, da er sich mit dem 1. Juli im Baugewerbe mit Sitz in Belecke selbständig gemacht hat. Auch an dieser Stelle sei dem Turnbruder Hagemeister für seine sorgfältige Arbeit innerhalb unseres Gaues Dank und Anerkennung zuteil. Möge ihm im neuen Beruf ein recht guter Erfolg beschieden sein.

Gut Heil!

Der Gauvertreter

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 139, 21. Juli 1929