Ostwestfälischer Turngau
Samstag, 20.04.2024, 15:27:25
Vereins-Gerätewettkampf am 25. März 1928 in Paderborn

Trotz des herrlichen Frühlingswetters hatte sich eine große Anzahl von Turnfreunden im Bürgerverein eingefunden, um dem Verlauf des Wettkampfes beizuwohnen.
Die Leitung lag in den Händen des Gauoberturnwarts Pilger. Der Vorsitzende des TV "Jahn", Turnbruder Suck, hieß die Erschienenen, besonders die geladenen Gäste und auswärtigen Turner herzlich willkommen. Hierauf begann der Wettkampf, zu welchem sich die Vereine Turnverein Elsen, Turnverein Jahn Lippspringe, Soester Turnverein, Turnverein , Turnverein "Germania" und Turnverein "Jahn" Paderborn stellten. Der Turnverein Lippstadt 1848 hatte wegen Erkrankung mehrerer Turner abgesagt.
Die Wertung lag in den Händen zweier bewährter Turnbrüder von Detmold. Der Wettkampf begann mit den Uebungen am Barren. Die Führung erhielt hier der Soester Turnverein. Es folgten die Uebungen am Pferd und hier erhielt die Spitze der TV Jahn Paderborn.
Schon nach diesem Gerät zeigte sich, daß sich der Kampf um den Sieg zwischen dem Soester Turnverein und Jahn Paderborn abspielen würde. Nun ging es zu der dritten Uebung, der Kürfreiübung. Hier wurde den Zuschauern gezeigt, zu welchen Erfolgen ein regelmäßiges Ueben bringen kann. Auch hierbei blieb Jahn Paderborn im Vorteil und führte mit 16 Punkten Vorsprung. Als letzte Uebungen folgten die Reckübungen und zeigte sich am Schluß folgendes Ergebnis:

VereinPunkte
Turnverein Jahn Paderborn 332
Soester Turnverein 308
Turnverein Germania Paderborn 283
Turnverein Elsen 275
Turnverein Jahn Lippspringe 268

Nach Beendigung des Wettkampfes ergriff Gauvertreter Meyer zu Köcker das Wort und übergab der siegreichen Mannschaft des Turnvereins "Jahn" Paderborn den Wanderpreis, welchen sie nun zum zweiten Male erringen konnte. Gleichzeitig wurde der Mannschaft seitens der Stadt Paderborn ein Lorbeerkranz mit Schleife überreicht. In seinen Worten brachte der Gauvertreter zum Ausdruck, daß man gesehen habe, wie das Turnen in der Deutschen Turnerschaft gepflegt würde, aber nur durch planmäßiges und regelmäßiges Üben seien solche Erfolge zu erzielen.

Zum Kampf selbst ist noch folgendes zu sagen. Alle waren mit Leib und Seele bei der Sache und gaben ihr Bestes um zum Siege zu kommen. Es wurden zum Teil Uebungen gezeigt, welche die Zuschauer in Staunen setzte und durch den reichen Beifall den Turnern ihre Anerkennung zollten. Die höchste Punktzahl der Einzelkämpfer erreichte Hans Stratmann TV "Jahn" Paderborn mit 74 Punkten, ihm folgte Karl Rosenbaum Soester Turnverein mit 71 Punkten und Walter Hense und Fritz Wolpers vom Turnverein "Jahn" Paderborn mit 70 Punkten. Allen Turnbrüdern, welche am Kampf teilgenommen haben unseren herzlichsten Dank. Nur nicht erlahmen oder nachlassen, sondern zielbewußt weiter schreiten auf diesen Wegen, zum persönlichen Nutzen und zum weiteren Wachsen der Deutschen Turnerschaft.

Der Gauturnrat
Heinrich Pilger, Gauoberturnwart

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 134, Mai 1928