Ostwestfälischer Turngau
Samstag, 20.04.2024, 15:23:33
Gauturnratssitzung

am Sonnabend, den 4. September, beim Turnbruder Andernach, Soest, Osthofenstraße.

Der Gauvertreter Meyer zu Köcker Lippstadt, eröffnet die Sitzung um 18.30 Uhr. Mit der Besprechung der Tagesordnung wurde sofort begonnen.

Aus den Berichten der erschienenen Fachwarte ging hervor, daß die in den letzten Monaten abgehaltenen Gau- und Bezirksveranstaltungen im großen und ganzen einen befriedigenden Verlauf genommen haben und daß die Beteiligung an den Wettkämpfen zum Teil sehr rege war.

Am 17. und 18. September findet in der altehrwürdigen Stadt Soest das Kreisjugendtreffen unseres Turnkreises statt. Der Besuch dieses Treffens wird besonders den jüngeren Mitgliedern der Vereine warm empfohlen.

Sodann wurden die Termine für die Vorturnerstunden usw. festgelegt. Als Termin für die zu veranstaltenden Herbstwaldläufe wurde der 23. Oktober bestimmt. Die Vorbereitungen wurden den Lippstädter Turnvereinen übertragen.

Die Spielabteilungen der Vereine werden nochmals darauf hingewiesen, daß sie nur nach Einholung der Genehmigung des Gauspielwartes gegen Mannschaften anderer Verbände antreten dürfen. Die Nichtbefolgung dieses Beschlusses zieht die sofortige Schwärzung der betreffenden Spielabteilung nach sich.

Der Turner Drüke vom Turnverein "Jahn" Paderborn und der Turner Fritz Klemme vom Turnverein "Germania" Lippstadt wurden geschwärzt, d. h. sie sind von allen Veranstaltungen der D. T. für das laufende Jahr 1927 ausgeschlossen, weil sie an einer sportlichen Veranstaltung des Westdeutschen Spielverbandes in Rheda am 21. August sich aktiv beteiligt haben.

Diejenigen Vereine, die ihre Verpflichtungen dem Gau gegenüber bis zum 15. Oktober ds. Js nicht restlos erfüllt haben, verfallen der Schwärzung.

Die schlechte Beteiligung unserer Gauvereine am Festzuge beim Kreisturnfest in Dortmund und die außerordentlich geringe Beteiligung an den allgemeinen Freiübungen wurde von allen Seiten scharf gerügt. Es haben sich am Aufmarsch zu den allgemeinen Freiübungen nur zwei Fahnenabordnungen und an den Freiübungen selbst nur 4 Turner unseres Gaues beteiligt. Gegen derartige Uebelstände soll in Zukunft scharf vorgegangen werden.

Einem Antrage des Soester Turnvereins auf Erstattung der Reisegelder für die in seiner Eigenschaft als Gaumeister um die Gaugruppenmeisterschaft zur Durchführung der erforderlichen Spiele gemachten reisen wurde im Sinne des Antrages enschieden. Die Erstattung der Reisegelder für die in seiner Eigenschaft als Gaumeister gemachten Fahrten wurde abgelehnt, weil hierfür der Kreis zuständig ist.

Gegen 23 Uhr waren sämtliche Punkte der sehr umfangreichen Tagesordnung erledigt. Die nächste Gauturnratssitzung soll Anfang Dezember in Soest abgehalten werden.

Konrad Hagemeister

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 131, September 1927