Zugegen waren sämtliche Mitglieder des Gauturnrats mit Ausnahme Steinhoffs, des Bez.-Turnwarts des 1. Bezirks. Herr Meyer zu Köcker übernahm die Berichterstattung über die Bezirksfeste. Das Fest in Lipperode litt unter dem Einfluß des Lippstädter Schützenfestes, dieser und auch andere Umstände tragen dazu bei, daß die Vorbereitungen, die der Verein zum Feste getroffen hatte, nicht den gewünschten Erfolg hatten. Das Fest des 2. Bezirks stand unter einem günstigeren Stern. Es erweckte den Eindruck eines 2. Gaufestes. Bei der Verteilung und Ausgabe der Kränze wäre etwas mehr Zurückhaltung zu wünschen. In den Kreisen unserer Turner müsse, das war auch Tgn. Vollmers Ansicht, das Turnerlied mehr gepflegt werden, damit die Eintagsfliegen, die Schlager die meist so vorgetragen werden, daß die Steine erweichen und Menschen rasend machen können, verstummen. Turng. Vogt erweitert den Bericht des Gauvertreters und gibt Aufklärung über die Entstehung der großen Zahl der Kränze, die Uebungen für den Zehnkampf seien im allgemeinen zu leicht gewesen. Pilger vertritt die Ansicht, daß Gaufeste den Bezirksfesten folgen müssen, dann sähe die 1. Abteilung in Zukunft anders aus. Nach den Gausatzungen sei jene auch die vorgeschriebene Reihenfolge. Turng. Knobbe stimmt der Ansicht zu, daß dann auch eine bessere Kontrolle der Beiträge sei. Dann wurde das Kreisturnfest in den Bereich der Betrachtung gezogen. Die Beteiligung aus unserm Gau sei zwar nicht stark gewesen, aber wie sich unsere Turner aufgeführt haben, ist derart, daß wir uns mit andern messen können. Die einzelnen, noch vorzunehmenden Veranstaltungen werden eingehend besprochen, zunächst die Ausscheidungswettkämpfe auf der Stadtheide am 21. September, ferner der Jugendwarte-Lehrgang am 11. u. 12. Oktober in Lippspringe. Ein Klagelied, bei dem ein scharfer Unterton von Erbitterung durchklang, stimmte der Kassenwart Knobbe an. Seine Ausführungen über schlechtes Eingehen der Gelder, die Auslagen unseres Gaues und seine Maßnahmen fanden die Zustimmung der Versammlung. Der Lehrgang für das Frauenturnen muß bis Mitte November verschoben werden. Das Gaublatt soll am 1. Oktober erscheinen Angemeldet hat sich der Turnverein Godelheim.
Baucks entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 118, Oktober 1924
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