Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 14.10.2025, 09:28:58
Gauturnratssitzung

am 12. Juli 1925 in Werl.

Die Gauturnratssitzung fand im Anschluß an die Gauvorturnerstunde statt. Von den Turnratsmitgliedern waren Brüntrup und Lengeling nicht anwesend.
Dagegen nahm am 1. Teil der Verhandlungen ein Teil des Turnausschusses des Werler Turnvereins teil. Das Programm, das der Werler  Verein zu seinem Gaufest entworfen hatte, fand im allgemeinen die Zustimmung des Gauturnrats, doch der Beginn des Festzuges gab zu einigen Ueberlegungen Anlaß. Mit Rücksich auf die Turner, die so frühzeitig abfahren müssen, daß sie ihren Heimatort erreichen können, soll der Festzug um 1 Uhr beginnen. Gegen 5 Uhr findet Kranzverteilungg statt, und nach derselben können die näherwohnenden Vereine ihre Sondervorführungen usw. zeigen.
Oberturnwart Pilger wünscht geeignete Absperrungsvorrichtungen, Ankleideräume und sichere Beschaffung notwendiger Geräte. Dem gemütlichen Abend muß nach dem Wunsche des Vorsitzenden ein festes Programm zugrunde liegen. Für Turner beträgt der Festbetrag 1,- Mk. und für Jugendliche 50 Pfg. Nach der Erledigung dieser Verhandlungsgegenstände beschränkt sich die Arbeit des Gauturnrats auf innere Angelegenheit des Gaues. Nach Erstattung der Berichte über einzelne Veranstaltungen wurde der Termin der Herausgabe des neuen Turnblatts festgelegt (1. August). Turngenosse Hönnemann gibt bekannt, daß das Gauspielfest am 6. September bei den vereinigten Turnvereinen in Lippstadt stattfinden soll. Der 14. September ist der Tag des Musterriegenturnens der Jugendlichen. Oberturnwart Pilger erwartet, daß die Vorarbeiten zum Fest der Jugendturner in gründlichster Weise vor sich gehen müssen, Ort, Zeit, Stoff und das Programm müsse bis ins kleinste durchgearbeitet, angegeben werden.

Auf Vorschlag des Turnrats setzt sich Oberturnw. Pilger mit dem Jugendwart in Verbindung, um das Notwendige zur Vorbereitung in die Wege zu leiten.
Die Freiübungen bleiben dieselben wie beim Gaufest.
Es wird vorausgesetzt, daß die Turner um 1 Uhr in Neuhaus eingetroffen sein können. Darnach soll sofort der Festzug beginnen und darauf die Arbeit der Turnw.
Der Anzug ist weiß, schwarze Strümpfe sind zu tragen.
Darauf kommt der Hermannslauf zur Sprache. Pilger gibt noch ausführliche Erläuterungen zu der Arbeit, die unser Gau zu leisten hat. Die Obmänner berufen in kurzer Zeit die verantwortlichen Warte oder Führer der in Frage kommenden Vereine zu einer Besprechung zusammen, um Einzelheiten durchzuberaten. Wichtig ist es, zu wissen, daß der Automobilklub Westfalens sich zur Verfügung der Turner gestellt hat, sodaß der Lauf ungestört von statten gehen kann. Am Schlusse der Sitzung fand eine Besichtigung der Gänsevöhde statt, auf der das Gaufest abgehalten werden soll. Der Platz ist schattig, geräumig, die Wege eignen sich gut zum Laufen, desgleichen wird die Anlage der Sprungbahnen wesentlich zur leichteren Abwicklung des Wettkampfes beitragen. Nach den bisher getroffenen Maßnahmen und Vorbereitungen kann man die Gewißheit haben, daß das Fest einen guten Verlauf nehmen wird.

Baucks

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 121, Juli 1925