Bezirksfest des 2. Bezirks |
am 6. und 7. Juni 1925 in Salzkotten
Eingeleitet wurde das Fest durch einen Zapfenstreich mit einem darauffolgenden Kommers in der Schützenhalle. Der Vorsitzende des Turnvereins Salzkotten bewillkommnete die Festtteilnehmer und schloß mit einem dreifachen "Gut Heil" auf die deutsche Turnerschaft, in das die Versammelten begeistert einfielen. Die weitere Festfolge brachte dann schöne Gesangvorträge des Männergesanvereins Salzkotten, ferner glänzende turnerische Darbietungen einer Musterriege des Turnvereins "Jahn" Paderborn. So brachte der Festvorabend am Samstag eine würdige Einleitung.
Das Wetturnen am Sonntag wurde durch einen Weckruf und Festgottesdienst eingeleitet. Das prachtvolle Frühlingswetter war uns ein Symbol für gute und schöne Sache der edlen Turnkunst. Ueberall zitterten die Sonnenstrahlen durch das üppige maienfrische Grün, das in herrlicher Frische Sträucher und Bäume schmückte. Der Vormittag war bestimmt für die Mehrkämpfe, darunter waren ein Zwölfkampf der I. und II. Abteilung, ein Vierkampf und ein Jugendkampf. Gegen 8 1/2 Uhr marschierten, in 25 Riegen eingeteilt, dast 300 Wetturner mit dem Liede: "Turner, auf zum Streite", an die Geräte. Der Wettkampf wickelte sich schnell unbd ordnungsgemäß ab, sodaß schon gegen 11 1/2 Uhr alle Kämpfer ihre Uebungen erledigt hatten. In der Mittagspause verteilten sich die Turner im Städtchen, nahmen einen stärkenden Imbiß und rüsteten sich zum Festmarsch. Um 3 Uhr nachmittags setzte sich der Festzug mit 20 Fahnen durch die festlich geschmückten Straßen in Bewegung. Salzkotten hatte dem Turnfest einsehr schönes äußeres Gepräge gegeben. Die Ehrenlogen und die Ausschmückung der Straßen trugen sehr zur Feststimmung bei. Auf dem Marktplatz entbot der stellvertretende Bürgermeister den Willkommensgruß der Salzkottener Bürgerschaft und bekundete lebhaftete Teilnahme an der Veranstaltung. Herr Gauvertreter Meyer zu Köcker antwortete in kernigen Worten. Als die Turner auf dem Festplatz angelangt waren, folgten sofort die allgemeinen Freiübungen, Sondervorführungen und das Musterriegenturnen. Die Ausführungen waren gut und exakt und fanden reichen Beifall. Gegen 6 Uhr bildete den Schluß des turnerischen Teiles die Verkündigung der Sieger. Nach kurzer Ansprache des Gauvertreters konnte jeder Sieger seinen Eichenkranz in Empfang nehmen. Unter Gesang und Scherz vergingen die Stunden bis zur Abreise, und manchem Turnbruder wird das Bezirksfest noch lange in Erinnerung bleiben. Vogt, Bezirksturnwart
entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 121, Juli 1925
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