32 Jahre sind es her, daß auch in Wünnenberg die Ideale Jahns eine Pflegestätte fanden. In der alten Schule fand damals die erste Turnstunde statt. Vor dieser Schule pflanzte der Turn- und Sportverein Wünnenberg am 1. Mai dieses Jahres eine Jahneiche. Im Schein bunter Fackeln und unter den Klängen des Mandolinenorchesters zog man zur Pflanzstätte, wo sich eine stattliche Zahl von Einwohnern eingefunden hatte. Oberturnwart Tbr. Riepe sprach zu den Versammelten von den Anfängen der edlen Turnerei und ihrem Wahrzeichen, der Jahnschen Eiche. Er erläuterte, warum Turnvater Jahn gerade diesen Baum auswählte und wie das deutsche Turnen in den 100 Jahren zu einem mächtigen Baum geworden ist. Kulturwart Tbr. Neuroth verglich die Zeiten vor 100 Jahren mit den heutigen und erinnerte daran, daß alle Kraft aus dem Heimatboden kommen müsse. Der 1. Vorsitzende Tbr. Schwenger übergab die Jahneiche in die Obhut der Gemeinde. Eindrucksvoll waren auch die Ehrungen, die der Verein zwei bewährten Turnbrüdern darbrachte. Jung und alt, mit Fackeln in den Händen, marschierten vor den Häusern der Turnbrüder Franz Riepe und Willi Fingerhut unter den Klängen einer Musikkapelle auf. Vor den Augen einer großen Zuschauermenge gab es einen Fackelaufmarsch, turnerische Darbietungen am "lebenden" Reck, den Sprung durch den brennenden Feuerreifen und als Abschluß eine Pyramide der Kleinen. Beiden Mitgliedern wurde vom Verein in Anerkennung ihrer Verdienste ein Ehrengeschenk überreicht.
Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 9 vom 10. Mai 1952
|