Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 23.04.2024, 19:29:37
Liesel Wächter (TV 1875 Paderborn) 80 Jahre alt

Am 18. Februar vollendete Liesel Wächter (Paderborn) ihr 80. Lebensjahr.

Die weit über die Grenzen der Domstadt hinaus bekannte Leistungssportlerin trat 1922 als 12jährige dem Turnverein "Jahn" Paderborn bei. Um sich ein spezielles Können anzueignen besuchte sie die Deutsche Turnschule in Berlin. Mit 20 Jahren übernahm sie die Leitung der Frauen-, Turnerinnen- und Schülerinnenabteilung des TV Jahn. Bei Wettkämpfen und Turnfesten konnte sie selbst viele Siege erringen.

Bei den Gaumeisterschaften 1927 in Lippstadt errang sie den zweiten Kranz.

1932 belegte die Jubilarin den 1. Platz beim Gauturnfest in Soest. Weitere 1. Plätze und Siege errang Liesel Wächter zwischen 1933 und 1935.

Aus dem 1. Westfälischen Bundesalterstreffen in Bigge-Olsberg 1951 ging sie als 6. Siegerin im Vierkampf hervor. Beim Gauturnfest in Paderborn 1958 wurde sie im Kugelstoßen mit 8,72m zweite Siegerin im Einzelkampf. Für ihren Sieg anläßlich des Gaualtersturnfestes 1983 in Paderborn wurde Liesel Wächter zugleich als älteste Teilnehmerin ausgezeichnet. Die Gau-Ehrenurkunde des Ostwestfälischen Turngaues erhielt Liesel Wächter für ihre Verdienste um das Turnen 1950, 1956 den Ehrenbrief des Westfälischen Turnerbundes. Der Deutsche Turner-Bund zeichnete sie 1965 mit seiner Ehrennadel aus.

Anläßlich der Sportlerehrung im Jahre 1961 wurde Liesel Wächter zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Gatten, Fechtmeister Josef Wächter, erstmalig als Sportlerehepaar, von der Stadt Paderborn geehrt.

Heute noch ist Liesel Wächter aktive Übungsleiterin. Vom TV 1875 erhielt sie die silberne und goldene Vereinsnadel, den Status der Ehrenmitgliedschaft und vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz.

Der Turnverein 1875 wünscht Liesel Wächter noch viele Jahre frohen Schaffens im Kreise ihrer Turngemeinde.

Der Ostwestfälische Turngau zeichnete sie im Rahmen der Geburtstagsfeier mit der Ehrenplakette des Gaues aus.

Josef Reifert

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 3 vom 1. März 1990