Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 25.04.2024, 07:54:50
Jahresbericht der Fechter

Die Fechter des Ostwestfälischen Turngaus sind in der Fechtabteilung des TV 1875 Paderborn zusammengefaßt. Diese war auch 1986 beständig in ihrer Mitgliederzahl. Abgänge konnten durch Neuzugänge schon bald wieder ausgeglichen werden, so daß die schon seit einigen Jahren "magische Zahl" um die 30 Mitglieder gehalten werden konnte.
Erfreulich ist es auch, daß es immer wieder vorkommt, daß an der Paderborner Universität studierende Fechtsportler den Weg in die Aula der Theodorschule finden. Ob als Gastfechter oder als neue Mitglieder des TV sind diese Fechtsportler immer eine Bereicherung für den Trainingsbetrieb. Mit Margit Budde kam eine Leistungsfechterin in den TV 1875, die gleich auf Anhieb Westfälische Meisterin in der Seniorenklasse "S" 1986 wurde und auch im Trainingsbetrieb in "Duellen" mit den männlichen Leistungsfechtern immer eine starke Leistung bringt. Auch der z. Zeit als Gastfechter beim TV 1875 trainierende amtierende Deutsche Säbelmeister Wolf Nettigsmeyer aus Herford, der lange Zeit für den Kölner FC startete, bringt weiteren Aufschwung in die Übungsabende, Bernhard Mannes von der belgischen Armee und John-Brian Carroll von den britischen Streitkräften, mit denen die Fechter des TV eine enge Freundschaft verband und die oft in der TV-Mannschaft um sportliche Ehren kämpften, kehrten in ihre Heimat zurück. Auch die Freundschaft mit dem französischen Fechtclub Le Mans wurde in der fünften Begegnung in Le Mans weiter gefestigt.
Die Fechtabteilung hofft, daß sich auch beim Gegenbesuch der französischen Freunde im Juni 1987 der Kreis der Le Mans-Freunde wieder genügend Gasteltern findet, um alle Manceller unterzubringen. Ein nach der Le-Mans-Fahrt 1986 ins Leben gerufener Le-Mans-Förderkreis, der die Finanzierung der Vereinsfreundschaft Le Mans - Paderborn erleichtern und den Gasteltern Entlastung bringen sollte, hatte leider nur wenig Erfolg, so daß die Programmgestaltung für den Gegenbesuch der Manceller 1987 für die Abteilungsleitung sehr schwierig wird. Die Jugendgruppe der Acht- bis Zwölfjährigen unter Leitung von Dr. Fidelis Klein hat sich dagegen bewährt und konnte sogar zum Jahresende einen 1. Platz durch Manuel Reissmeier verzeichnen. Negativ ist dagegen, daß 1987 kein älterer Jugendlicher (außer bei den Mannschaftskämpfen des Deutschlandpokals) bereit war, an Meisterschaften oder Einladungsturnieren als Einzelkämpfer teilzunehmen, um hier für seinen Verein zu Erfolgen zu kommen.

Oder liegt es hier am Desinteresse der meisten Eltern der jugendlichen Fechtsportler, die nicht bereit sind, auch mal mit ihren Kindern zu einem Fechtturnier zu fahren und dort gemeinsam eine Turnierathmosphäre zu erleben oder die Lehrgangsarbeit in einem Leistungszentrum zu beobachten? Die Seniorenfechter, die immer noch Leistungsträger in der Fechtabteilung sind, hatten dagegen ein überaus erfolgreiches Jahr. Es wurden von den Senioren viele Meisterschaften und Pokalturniere besucht und wieder hervorragende Plazierungen erreicht. Besonders für Abteilungsleiter Konrad Reinstädler war 1986 ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr. Neben ersten Plätzen in Hilden bei Düsseldorf, Witten und Dortmund gab es für ihn viele vordere Plätze bei Turnieren im Florett- und Degenfechten und als krönender Abschluß eine Bronzemedaille bei den Deutschzen Seniorenmeisterschaften in Bad Dürkheim. Dietmar Wächter brachte von der Landesmeisterschaft in Castrop-Rauxel die Vizemeisterschaft im Degenfechten mit. Diese Erfolge, die die Leistungsfechter des TV 1875 schon über 30 Jahre aufzuweisen haben, zeigen immer wieder, daß sportliche Leistungen nur über zähes ausdauerndes Training und motivierten persönlichen Einsatz (auch außerhalb der Trainingsabende) zu erreichen sind. Nur der kann heute auch im Amateurlager noch Erfolg haben, der bereit ist, seiner selbstgewählten Sportart in seiner Freizeit eine primäre Stellung einzuräumen und an sich selbst immer wieder zu arbeiten. Auch Breitensportler und Hobbyfechter sollten auf die kleinen Erfolgserlebnisse beim Training oder bei sportlichen Wettkämpfen nicht verzichten und sich aktiv am Abteilungsleben beteiligen.

Mit sportlichem Gruß

gez.: Konrad Reinstädler
Gaufechtwart