Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 18.04.2024, 17:33:00
Berichte der Gaufachwarte - Gaufechtwart

Wenn wir zurückschauen auf das verflossene Jahr, so müssen wir gestehen, daß das Jahr 1966 dem Fechtsport im Ostwestfälischen Gau nicht den erwarteten Aufschwung gebracht hat. Die erhofften Neuzugänge blieben aus. Die Fechtabteilung des TV 1875 Paderborn ist weiterhin die einzige Fechtabteilung im Ostwestfälischen Turngau.
Nach dem gelungenen und von interessierten Zuschauern gut besuchten Turnier beim Iburg-Bergfest hatte ich gehofft, in Bad Driburg eine neue Fechtabteilung ins Leben rufen zu können, aber noch tut sich dort nichts. Um so erstaunlicher ist es, daß es der Fechtabteilung des TV 1875 Paderborn gegen Ende des Jahres noch einmal gelang aus den wenigen "alten" Aktiven eine Mannschaft zu formen, die ganz nach vorne stieß und ungeschlagen Westfalenmeister im Degen der Westfälischen Sonderklasse wurde, und somit Westfalen im April 1967 in Ludwigshafen bei der Deutschen Meisterschaft vertritt. Ebenfalls im Degen wurde Dietmar Wächter (TV 1875 Paderborn) Westfälischer Vizemeister in der Einzelwertung. Diese stolzen Erfolge neben noch einigen sehr guten Leistungen auf Westfälischer Ebene der TV Fechter, lassen die Enttäuschung über die wenigen Fechter und nur die eine Fechtabteilung im Ostwestfälischen Turngau fast verblassen. Hoffen wir für das Jahr 1967, daß im Ostwestfälischen Turngau endlich der Bann bricht und das Fechten auf breiterer Basis als bisher betrieben wird. Wünschen wir uns im kommenden Jahr neue Abteilungen und viele neue Freunde für den edlen Fechtsport.

Unsere Turniere 1966:

Das Fechten der Turnierklasse I brachte folgende Ergebnisse:

Florett: Reinstädler 2., Wächter 3. Sieger
Degen: Wächter 2., Reinstädler 7. Sieger

Ein Lehrgang mit Fechtmeister Süllwald brachte viele neue Anregungen, die sich im Laufe des Jahres spürbar bemerkbar machten.

Bei den Westfälischen Einzelmeisterschaften kam Dietmar Wächter ganz groß heraus. Er wurde im Florett 8. Sieger und im Degen sogar Vizemeister. In beiden Waffen war er somit in der Westfälischen Landessonderklasse.

Bei dem Gauturnfest in Büren hatten leider die eingeladenen Fechter aus Minden kurzfristig abgesagt. Wir fochten dann unter uns die Gaumeisterschaft aus. Dietmar Wächter wurde 1. Sieger.

Beim Iburg-Bergfest in Bad Driburg gewann der Fechter Homburg aus Bad Oeynhausen den Pokal. Unsere besten heimischen Fechter hierbei waren Reinstädtler 4. und Heiligers 5.

Zwei Übungsleiterlehrgänge in Oberwerries trugen weiterhin zur Leistungssteigerung bei.

Die Westfalenmeisterschaften im Degen Klasse A brachten unserer Mannschaft (Heiligers, Wächter jun., Wächter sen., Reinstädler) den 3. Platz.

Die kurz darauf durchgeführten Westfälischen Mannschaftsmeisterschaften im Degen der Sonderklasse brachte uns den größten Erfolg seit langen Jahren. Mit der Mannschaft Eisner, Wächter, Heiligers und Reinstädler wurden wir Westfalenmeister der Westfälischen Sonderklasse und vertreten somit erstmalig Westfalen im Mannschaftsdegen bei den Deutschen Meisterschaften.

Bei der Westfälischen Meisterschaft im Florett wurde unsere Mannschaft 5. Sieger.

Das internationale Turnier um den Kölschen Boor in Köln sah uns zwar nicht ganz vorne, aber wir sammelten viel Erfahrung.

Im Herbst waren wir zu Gast beim ACT Kassel. Hier wurde unter sehr bekannten Mannschaften wie Frankfurt und Wiesbaden der 6. Platz belegt. In der Einzelwertung wurde Reinstädler 4., Wächter 9., Eisner und Heiligers placierten sich auch beachtlich gut.

Ebenfalls eingeladen wurden wir nach Soest, wo auch unter anderem eine finnische Auswahlmannschaft antrat. Die Paderborner Mannschaft als Landesmeister im Degen beendete ungeschlagen das Turnier, auch die Finnen mussten sich mit 10:6 geschlagen geben.

Gegen Ende des Jahres wurde die Paderborner Mannschaft als Sportler des Jahres von Bürgermeister Tölle im Rathaus geehrt.

Unser Juniorenfechter Karl-Heinz Rädisch wurde bei der Gauausscheidung 5. Sieger.

Hoffen wir, daß im neuen Jahr möglichst viele den Weg zum Fechtsport finden. Vielen Dank möchte ich an dieser Stelle den wenigen Getreuen sagen, denen der Fechtsport im Ostwestfälischen Turngau überhaupt noch sein Bestehen verdankt und die immer für das Fechten ihre Zeit und Kraft opfern.

Konrad Reinstädler