Ostwestfälischer Turngau
Freitag, 29.03.2024, 10:09:56
Jahresberichte des Gauturnrats - Gau-Jugendturnwart

Ein Jahr voller turnerischer Arbeit ist zu Ende gegangen. Viele Veranstaltungen und Lehrgänge waren es, die uns durch teils guten und teilweise schlechteren Besuch erfreuten. Mach auch das schlechte Wetter mitschuld gewesen sein, es konnte uns Turner nie den Mut zu weiteren Taten und Arbeiten nehmen!
Die Arbeit begann mit einem Lehrgang für Turner und Jugendliche. 23 Jugendturner hatten sich am 10.1. eingefunden, um die Übungen für die Jugendbestenkämpfe einzuüben. Ein mehrtägiger Abendlehrgang des Landessportbundes in Paderborn fand bei den Turnvereinen keinen Anklang und wurde sehr schwach besucht. Es wäre für die Vereinsjugendwarte immerhin anregend gewesen, wenn sie den Lehrgang besucht hätten. Am 28.2. wurden die Jugendbestenkämpfe in Brakel ausgetragen.
Die Beteiligung der Mannschaften und Einzelturner war zahlen- und leistungsmäßig gesehen, besser als im Vorjahre. 11 Mannschaften und 7 Einzelturner stellten sich dem Kampfgericht. Der TV 1875 Paderborn konnte sich mit der Jugendmannschaft den Sieg in der B-Klasse holen und vertrat somit den Gau bei den Bundeskämpfen in Hamm. Hier wurde er 7. Sieger! Auch die 3 besten Einzelturner von Brakel, Steils Geseke, Froning Brakel und Richter Riesel waren mit nach Hamm und platzierten sich auf den 23.-26. und 33. Plätze.
An den Gaugerätmeisterschaften beteiligten sich auch 4 Jugendliche mit beachtlichen Erfolgen! An der Vorturnerlehrstunde für das Bezirksfest in Godelheim nahmen 10 Jugendliche teil. Die beiden Vorbereitungslehrgänge für das Bundesturnfest in Hagen wurden nur von insgesamt 18 Jugendturnern besucht! für unsere so gut veranlagte Jugend ein mageres Ergebnis. Oder hat auch schon die Jugend kein Interesse mehr für Gemeinschaftsvorführungen? Es gehört nun einmal zu einem Turnfest, auch Vorführungen ohne Wettkampf zu zeigen.

Das Bezirksturnfest in Godelheim, daß auch unter der Witterung zu leiden hatte, ist zufriedenstellend verlaufen. Berichten kann ich nicht darüber, da ich mich an der großen Turnfahrt nach Rom beteiligt habe. Dies war für mich und auch den Teilnehmern aus Paderborn, Geseke und von meinem Verein ein einmaliges Erlebnis. Bei uns allen hat diese Turnfahrt wunderbare Eindrücke vermittelt. Sie wird uns Ostwestfalen eine bleibende Erinnerung sein! Es war schade, daß sich nicht noch mehr Turner an dieser seltenen und besonders preisgünstigen Turnfahrt beteiligt haben.
Unser angesetztes Gaujugendtreffen hatte wiederum der TV Bad Driburg zur Ausrichtung übernommen. Das Fest fiel buchstäblich ins Wasser.
Das Bundesturnfest in Hagen wurde durch unseren Gau sehr schlecht besucht. Ich will hier nicht untersuchen, woran es lag. Aber immerhin hätten sich die wenigen Wettkämpfer auch an dem Festzug beteiligen können. Ist es hier Bequemlichkeit oder Interessenlosigkeit bei einer Großveranstaltung auch mal das Schönste, nämlich den Festzug mitzumachen. Hierdurch zeigt man sich doch erst mal als Turner einer großen Gemeinschaft für die man auch mal öffentlich auftreten will und kann. Es war für mich beschämend aus unserm Gau die Wettkämpfer am Strassenrand unter den Zuschauern zu sehen. Was mögen sich wohl die Zuschauer gedacht haben, als sie so viele Turner sahen, die nicht mitmarschierten. Ich muss hier den Wettkämpfern des TV 1875 Paderborn eine besondere Rüge erteilen!
Im August fand ein Lehrgang für Nachwuchsturner statt. Von 25 Teilnehmern wurden die 5 besten ermittelt. Diese fuhren dann am 19. September zur Bundesausscheidung nach Hamm. Der Jugendturner Walter Froning vom TV Brakel konnte sich hier als bester Ostwestfale den 23. Platz erkämpfen! Von 70 Teilnehmern eine beachtliche Leistung!
Am 6. und 7. November war in Paderborn ein Wochenendlehrgang für Jugendleiter und Leiterinnen. Die Besprechung und Gestaltung eines Heimabends fand am Samstagabend statt und fand guten Anklang.

Sonntags wurde in der Turnhalle praktische Arbeit geleistet und auch Volkstänze geübt. Ich glaube daß dieser Lehrgang viel Freude ausgelöst hat. Bei der nächsten Schulung erwarte ich dann selbstverständlich alle Vereine bei der Teilnahme. Einen weiteren Wochenendlehrgang führten wir 20./21. November durch. Dieser stand im Zeichen der Nachwuchsschulung. 21 Turner traten an. Als letzter Lehrgang des Jahres wäre eine Schulung der Männer und Jugendturnwarte zu nennen. Hier waren es 28 Turner, die sich beteiligten. Hier möchte ich eine besondere Bitte an die Vereinsoberturnwarte richten: Schickt doch bitte zu den Fachlehrgängen nicht jedesmal andere Turner, denn wer die Lehrgänge nicht laufend mitmacht, kann auch bei meiner Aufbautätigkeit nicht folgen. Ich bin dann gezwungen immer wieder von vorn anzufangen. Zu den Jugendleiterlehrgängen in Oberwerries wurden 3 Jugendturnwarte entsandt. Im neuen Jahr erwarte ich, daß sich noch weit mehr melden. Ich selbst nahm dort an fast allen Lehrgängen für Gaujugendturnwarte teil.

Ich hoffe durch unsere Gaulehrarbeit im Jahre 1954 den beteiligten Vereinen nicht nur viel praktische, sondern auch neue Ideen zur Förderung des turnerischen Gedankens vermittelt zu haben. Im neuen Jahre hoffe ich endlich mit der Teilnahme aller Vereine bei unsern Lehrgängen!

Ich danke an dieser Stelle allen treuen Helfern und Helferinnen für ihre Unterstützung, den Teilnehmern aber für ihre rege Mitarbeit.

Unser Nahziel muss aber weiterhin heißen:

Unsere Jugendarbeit auf noch breiterer Grundlage!

gez.: Kurt Raschke