Ostwestfälischer Turngau
Dienstag, 14.10.2025, 09:36:14
Bericht des Gauoberturnwartes 1982

Liebe Turnerinnen, liebe Turner, liebe Sportfreunde!

Wieder einmal liegt ein Jahr hinter uns. Das Jahr 1982 gehört der Vergangenheit an. Es heißt nun wieder einmal, wie zu jedem Jahresende, Rückschau zu halten und Revue passieren zu lassen.
Für uns alle stellt sich die Frage: War 1982 ein zufriedenstellendes Jahr? Sind unsere Ziele und Wünsche, die wir uns persönlich oder auch im sportlichen Bereich Anfang des Jahres gestellt haben, alle in Erfüllung gegangen?
Diese Frage sollte sich zunächst jeder einmal selbst stellen und darauf eine ehrliche Antwort geben.
Im Ostwestfälischen Turngau verlief das Jahr ohne nennenswerte Höhepunkte. Etliche Veranstaltungen und Lehrgänge wurden durchgeführt. Bei den Veranstaltungen konnte man teilweise eine stärkere Beteiligung feststellen als in den Vorjahren, während die Lehrgangsarbeit und Lehrgangsbeteiligung nachgelassen hat. Von den Vorständen der veranstaltungsausrichtenden Vereine mußte ich immer wieder hören, daß die Anmeldungen sehr kläglich und spät in die Hände der Organisatoren gelangen. Dieses erschwert natürlich die gesamte Vorbereitungsarbeit. Meine erneute Bitte geht an die "Verantwortlichen":
Schickt eure Meldungen rechtzeitig ab, damit der Organisationskreis weiterhin mit Lust und Liebe die restlichen Vorbereitungsarbeiten verrichten kann.
An dieser Stelle möchte ich allen Vereinen und Mitarbeitern, die zum Gelingen unserer Gauveranstaltungen ihre Freizeit und Arbeitskraft zur Verfügung gestellt haben, meinen herzlichen Dank aussprechen.
Ich möchte es aber auch nicht versäumen, den Stadt- und Gemeindeverwaltungen für die Bereitstellung der Sportstätten im Namen von Vorstand und Turnrat des Ostwestfälischen Turngaues ein herzliches "Dankeschön" zu sagen. Trotz der überall bekannten finanziellen Kürzungen, stellte man uns die Turnhallen für unsere Lehrgangsarbeit wieder kostenlos zur Verfügung, bis auf eine Ausnahme im Turngau. Wollen wir nicht alle hoffen, daß es auch 1983 so bleibt und unsere ehrenamtliche Arbeit nicht durch zusätzliche Belastungen erschwert wird.

Bericht aus der Praxis

Leider kann ich diesen Bericht nicht mit einem Loblied beginnen.
Gerade im vergangenen Jahr ist mir besonders aufgefallen, daß unsere Gauvereine sehr träge und bequem waren. Sei es bei der Beantwortung von Anfragen oder beim Besuch von Lehrgängen.
Selbst unsere Lizenz-Übungsleiter, die ja die tragende Säule in der praktischen Vereinsarbeit sein sollten, legten kaum Wert auf die Aufstockungsstunden zur Verlängerung der Ü.L.Lizenz.
Ein Lehrgang für Männer- und Altersturner mußte wegen Mangel an Beteiligung ausfallen. Haben wir im Turngau wirklich keine Männer- und Altersturner mehr? Oder funktioniert die Vermittlung im Verein nicht. (Hier sind nicht nur die reinen Gerätturner angesprochen, sondern alle Sportler über 18 Jahre, die sich irgendwie fit halten wollen.) Im Turnfestjahr wird unser Gaumännerturnwart und Altersturnwart erneut zur Mitarbeit aufrufen. Ich hoffe, daß der Aufruf nicht wieder vergeblich ist.
Erfreuliches aus dem Bereich "Schwimmen" sei zu berichten.
Nachdem der Gauturntag im vergangenen Jahr Gerhard Malten, SV Bad Lippspringe, zum Gauschwimmwart wählte, lebt der Schwimmsport auf.
Hieran erkennt man deutlich, wie wichtig und erfolgbringend es ist, alle Fachwarteposten durch eine geeignete Person zu besetzen. (Näheres siehe Bericht des Schwimmwartes.)
Leider war es dem Vorstand und Turnrat bis jetzt noch nicht möglich, das Amt des Gauspielwartes zu besetzen. Durch das Fehlen eines Spielwartes hat die Aktivität im Spielbereich sehr gelitten.
Nachdem in den letzten Jahren der Seniorensport im DTB immer stärker in Aktion trat, sah sich auch der Ostwestfälische Turngau verpflichtet, einen Fachwart für diesenBereich zu benennen. Es ist uns gelungen, Marianne Dören (TuRa Elsen) kommissarisch für dieses Amt zu gewinnen. Sie hat inzwischen einige Tagungen und Lehrgänge in diesem Fachberewich besucht und wird im Jahr 1983 offizielle Lehrgänge für Seniorensport anbieten. Hoffen wir nur, daß sich viele Gruppen daran beteiligen und somit der neuen Fachwartin zu einem guten Start verhelfen.
Nach mehreren Jahren Unterbrechung ist erneut der Versuch gestartet worden, eine weibl. Bezirks- und Gauliga im Kunstturnen zu erstellen.
Als Obmann hat sich hierzu Hilmar Sudau vom TV Steinheim bereit erklärt. Auch ihm wünsche ich einen guten Anfang und viel Erfolg.
Die Übungsleiterausbildung läuft noch mit 19 Teilnehmern.
Die Abschlußprüfung ist am 4. u. 5. Juni 1983.
Die Ü.L. Fortbildung wurde durch spezielle Fortbildungslehrgänge und in Verbindung mit anderen Lehrgängen durchgeführt.
Ab 1983 werden im Turngau keine Fortbildungslehrgänge mehr angeboten.
Übungsleiter, die ihre Lizenz verlängern lassen wollen, müssen das Lehrgangsangebot des Westfälischen Turnerbundes wahrnehmen.
Über die weitere turnfachliche Arbeit werden die nächsten Seiten in diesem Berichtsbuch Aufschluß geben. Diese Berichte bergen eine Unmenge an Kleinarbeit aller Gaufachwarte in sich. Ermessen kann es nur der, der sich einmal gedanklich mit der Arbeit eines Fachwartes auseinandergesetzt hat, die ja nebenbei noch ihren Vereinsverpflichtungen nachkommen müssen.
Es ist mir ein besonders Anliegen, allen Gaufachwarten und allen Gauvorstandsmitgliedern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Ich verbinde damit gleichzeitig den Wunsch, im Jahre der großen Ereignisse sich verstärkt für die Belange unseres Turngaues einzusetzen.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus!
Im Jahre 1983 feiert der Deutsche Turnerbund mit seinen Turnerinnen und Turnern wieder ein Deutsches Turnfest. Diesmal heißt es:
"Auf nach Frankfurt"! Vom Ostwestfälischen Turngau haben zu dieser familienfreundlichen Großveranstaltung leider erst 12 Vereine mit 274 vorangemeldet. Ich hoffe, daß sich das Meldeergebnis bis zum Meldeschluß am 15.3.1983 noch gewaltig erhöht.
Eine weitere Großveranstaltung innerhalb unseres Gaubereiches ist das 90 jährige Bestehen des Ostwestfälischen Turngaues. Aus diesem Anlaß werden wir am 30.10.1983 eine Feierstunde und eine Sportveranstatung durchführen. Hierzu bitte ich um rege Mitarbeit der Vereine damit die Geburtstagsveranstatung ein voller Erfolg wird.

Mit dieser Vorschau möchte ich meinen Bericht beenden.
Allen Turnerinnen und Turnern wünsche ich für 1983 viel Glück und Erfolg.

Gut Heil!

gez.: Kurt Raschke