Ostwestfälischer Turngau
Samstag, 20.04.2024, 13:03:23
Jahresberichte - Gauspielwart

Bevor ich zu meinem eigentlichen Bericht komme, sehe ich mich gezwungen, eine Erklärung zu der Umbenennung abzugeben.
Im Schriftverkehr wird immer noch von Sommerspielen gesprochen.
Grund ist die Spezialisierung. Wie in den verschiedenen Berufsschichten sich die Facharbeiter auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben, so konnte man dieses in den letzten Jahren auch beim Sport feststellen, vor allen Dingen in der Leichtathletik. Früher setzten sich die Spieler einer Faustballmannschaft aus Turnern und Handballern zusammen. Da wurden die Sommermonate (Spielsperre im Handball) ausgenutzt, um Sommerspiele auszutragen. Diese paar Wochen reichten aber nicht hin, um mit großen Leistungen aufzuwarten. Nur die großen Vereine mit Spielhallen konnten sich schon spezialisieren und sich im Sommer wie im Winter auf die vielen Turnspielarten verlegen.
Leistungsmässig war bei diesen Vereinen ein großer Fortschritt zu verzeichnen. Aus dieser Feststellung heraus sah sich der Spielausschuss gezwungen, ebenfalls eine Umstellung vorzunehmen: Im Sommer auf dem grünen Rasen Feldspielmeisterschaften und im Winter Hallen-Turnspiel-Meisterschaften.

Erstmalig im Februar 1957 sind wir mit den Prellball-Meisterschaften im Gau angefangen. Hier holte sich in der Männerklasse der TV Jahn Bad Lippspringe die Gau-Meisterschaft, der auch somit in Westhofen bei den Westf. Prellball-Meisterschaften den Gau vertreten hat. Bei den Hallen-Faustballspielen waren es die alten Pioniere von MTV Höxter, die den Gau bei den Westf. Hallen-Faustball-Meisterschaften in der Eintrachthalle in Dortmund sehr würdig vertreten haben; denn den Höxteranern gelang es, die Kirsper auszubooten. Auch bei den Feldspielen im Faustball waren es die Höxteraner, die den Gau bei den Gruppenspielen in Herford in Männerklasse I und Männerklasse II vertraten. Hier war aber die Konkurrenz stark; denn die Westfalen haben bei den Deutschen Meisterschaften in Hanau 1957 von den 16 Ländern mit allein 120 Faustballmannschaften 5 Mannschaften auf den ersten 3 Plätzen gehabt.

Wie oben zu ersehen ist, sind es nur Männermannschaften, die die schönen Turnspiele Pflegen. Wo bleiben aber unsere Turnerinnen und die Jugend? Ich appeliere an dieser Stelle nochmals wie in meinem Weihnachtsrundschreiben an alle Turnwarte, doch dafür zu sorgen, dass auch der Posten des Spielwartes richtig besetzt wird.

Euer Gauspielwart

Karl Glunz