Ostwestfälischer Turngau
Freitag, 26.04.2024, 20:02:35
Berichte des Gauvorstandes - 1. Gauvertreter

Zusammenwachsen - Zusammenhalten!

Wenn ich dem Jahresbericht 1959 diesen Mahnruf auf Gemeinschaft und Zusammenarbeit voranstelle, so denke ich an die Ansprache unseres 1. Bundesvertreters Prof. Dr. Hans Brüggemann auf unserem letzten Gauturntag in Elsen, wo er das Pestalozzi-Wort: "Vaterland, du bist was du bist durch deine Wohnstuben" seinen Ausführungen voranstellte.
Auch der Turnverein müsse sein wie eine Wohnstube, in der sich die Turnerfamilie zusammenfindet. Die Jugend will noch immer zu uns kommen, weil sie nach einer Heimstatt sucht.

Liebe Turnschwestern und Turnbrüder!

Zunächst danke ich allen Mitarbeitern im Gauvorstand und Gauturnausschuß für ihre Mitarbeit. Ich danke aber auch allen Uebungsleitern und Vorturnern, die in zahlreichen Uebungsstunden sich das Rüstzeug erarbeiteten um es im Verein nutzbringend anzuwenden. Ich danke aber auch allen Vereinen für ihre rege Arbeit zur Ehre unseres Gaues.
Nicht zuletzt aber gilt mein Dank allen aktiven Turnschwestern und Turnbrüdern für ihren tadellosen und vorbildlichen Einsatz bei den Gauveranstaltungen und darüber hinaus.
Mit Freude kann ich feststellen, daß unser Gau auch im verflossenen Jahr ein Stück vorangekommen ist. Mit 39 Vereinen und fast 4000 Mitgliedern sind wir zwar immer noch die kleinste Kette im westfälischen Turnerbund, aber unser Bemühen und streben geht dahin, den Gau noch stärker zu machen. Für 1960 gilt es nun, mehr noch als bisher zu arbeiten, um unsere Jugend den Idealen Turnvater Jahns näher zu bringen.
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Unter dieser Devise richtet sich für 1960 unser Ziel hauptsächhlich auf die Mitarbeit der Lehrerinnen und Lehrer. Im verflossenen Jahr wurde der Anfang gemacht, den zu verwirklichen soll uns das Olympiajahr 1960 näher bringen.
Der Höhepunkt des verflossenen Jahres war für uns alle der Gauturntag am 15. Februar in Elsen und unser Gauturnfest an gleicher Stätte am 8./9. August. Das Gauturnfest fiel leider in die Ferienzeit, aber trotzdem war die Beteiligung über Erwarten gut. Auch die TuRa Elsen hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um den Teilnehmern das Fest zu einer bleibenden Erinnerung werden zu lassen. Der TuRa Elsen an dieser Stelle noch einmal recht herzlichen Dank für alle Opfer, die sie freiwillig auf sich genommen hatten. Ein weiterer Höhepunkt innerhalb unseres Gaues war der Bundesturntag des WTB am 25./26. April in Bad Lippspringe. Mit über 400 Delegierten kam hier eindeutig die innere Geschlossenheit der westfälischen Turnerfamilie zum Ausdruck.
Unsere Gauvereine waren vollzählig vertreten, wofür ich nochmals meinen Dank sage. Die größte Freude und Ueberraschung war für mich das Iburg-Bergfest mit einer Teilnehmerzahl von über 600! Möge das Bergfest weiterhin einen solchen Auftrieb nehmen zur Ehre und Ansehen unseres Gaues.
Auch der unerbittliche Tod hielt im verflossenen Jahr Umschau in unserem Gau. Der MTV Höxter wurde durch den plötzlichen Tod unseres unvergessenen Tbr. Hans Gellert schwer getroffen. Der TV 1875 Paderborn verlor unseren lieben Tbr. Heinrich Wille. Von einem schweren Schicksalsschlag wurde unser lieber Tbr. Wilhelm Weskamp, Bad Driburg, getroffen, als im November seine liebe Gattin durch einen plötzlichen Tod für immer von ihm Abschied nahm. Möge allen vom Schicksalsschlag getroffenen die tröstliche Gewißheit verbleiben, daß der ostwestfälische Gau allen ein ehrendes Gedenken bewahren wird. Der Gau senkt im stillen Gedenken seine Fahnen!

An der Schwelle des neuen Jahres wollen wir mit Mut und Gottvertrauen die uns gestellte Aufgabe zur körperlichen Ertüchtigung und der seelischen Betreuung der uns anvertrauten Jugend herangehen, denn nicht nur auf dem Turnboden und in den Stadien sind wir für unsere Jugend verantwortlich, sondern auch in religiöser Sicht.
Bei einem echten Turner muss in seinem Herzen jeder Tag ein Sonntag sein!
Oeffnen wir alle unserer Jugend freudig unser Herz. Besonders in diesem Jahr, wo sich die Sportjugend der ganzen Welt wieder um die fünf olympischen Ringe paart, um im friedlichen Wettstreit ihre Kräfte zu messen. Für uns Turner richten sich aber auch schon unsere Blicke nach Siegen, wo im Juli Westfalens Turner ihre große Heerschau abhalten. Möge unser Gau durch seine Vorführungen zum guten Gelingen nicht unwesentlich beitragen, das ist mein Wunsch zum Beginn des Jahres.

Mit "Gut Heil"

Euer Heinrich Müller