Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 28.03.2024, 17:09:05
Die kulturelle Seite

"Gereimte und Ungereimtes" zu Kultur und Turnen, Sport und Spiel

Zur Einleitung: Worte eines englischen Philosophen, der meint, die Menschen können in drei Klassen eingeteilt werden:

  1. die Wenigen, die dafür sorgen, daß etwas geschieht,
  2. die Vielen, die zuschauen, wenn etwas geschieht,
  3. die überwältigende Mehrheit, die keine Ahnung hat was überhaupt geschieht!

Diese Deutung des englischen Philosophen über die Aktivitäten des Menschen unserer Zeit dürfte für viele Bereiche unserer Gesellschaft zutreffend sein, nicht zuletzt auch Parallelen bieten zu dem Geschehen in den Bereichen Turnen, Sport und Spiel.

Was ist Kultur? Im Gegensatz zur Natur ist Kultur Menschenwerk und Geistesform; alles was dem bewußten freien Schaffen des Menschen entspringt. Kultur ist mehr als nur das Historische, Ehrfürchtige und Bestaunenswerte, das Edle und Schöne, das angeblich sowieso nur der Gebildete in seinem wahren Wert ermessen kann.
Kultur umfaßt zunächst einmal alle Erscheinungen einer Gesellschaft, einschließlich der Lebensperspektiven und Handlungsweisen junger Menschen. Kultur ist alles, was einen prägt und durch das man sich prägt, frei von "geistigen Führungsansprüchen", anderseits hebt sich das Kulturverständnis des einen von dem des anderen ab.
Das mag vielleicht alles etwas hochgestochen klingen, dürfte aber zur Begriffserläuterung beitragen. Je mehr eigene Ideen, Entscheidungen und Handlungen in einer Sache investiert werden, desto mehr erkennt man sich selbst darin.
So gesehen, bleibt die turnerisch bestimmte Leibesübung in Idee und Gestaltung ein verpflichtender Auftrag, der daraufhin zielt, den Menschen an Leib, Geist und Seele zu kräftigen und ihn zur Einheit und Geschlossenheit seiner Lebenskraft und seines Lebensbewußtseins zu bilden.

Wichtig: Kontakte
Information, Kommunikation, Gedankenaustausch, Sichtbarmachung von Problemen - wie immer man es nennen will: er muss regelmäßig geschehen und von Dauer sein. Mehr als bisher ist die Bewußtseinsbildung erforderlich, um die Notwendigkeit und Bedeutung enger Beziehungen deutlich zu machen. Alle interessierten Mitglieder, alle Führungskräfte und Fachwarte, Abteilungen und Vereine, Turngau und Landesturnverband sollten sich auf örtlicher und überörtlicher Ebene dieser Kontaktpflege öffnen, sie ausbauen und vertiefen, neben turntechnischen und organisatorisch-verwaltungsmäßigen Fragen sollten dabei die der Gemeinschaft und Geselligkeit dienenden Veranstaltungen nicht vergessen werden.

Zum Schluß: Das Gute Wort

Erwirb dir in der Jugend etwas,
was dich für den Verlust im Alter entschädigen kann.
Und wenn du der Ansicht bist, daß das Alter von der Weisheit zehrt, dann sei schon in der Jugend darauf bedacht,
damit es dir im Alter nicht solcher fehlt! (Leonardo da Vinci)

Darum:
Nicht nur die Glieder fleißig bewegen,
auch Geist und Seele müssen sich regen!

gez.: Willi Roth
Gaukulturwart