Ostwestfälischer Turngau
Samstag, 20.04.2024, 17:41:53
Bericht Gau-Kulturwart

Die Erkenntnis, daß die tiefsten Wurzeln des turnerischen Gedankens im Seelischen liegen, und von dort auch die geheimnisvollen Kräfte ausstrahlen, ist wohl in unseren Reihen Allgemeingut. Wer mit wachen Sinnen im turnerischen Leben Umschau hält, dem wird offenbar, daß auch die Jugend und auch die Jüngsten für die Vermittlung dieser Kräfte empfänglich sind. Eine Aufgeschlossenheit ist bei letzteren besonders festzustellen. Es ist mir eine besondere Freude, wenn ich hier auf Grund von Beobachtungen und Erfahrungen feststellen darf, daß auch in unserem Gau den kulturellen Belangen unseres Turnertums mehr und mehr Pflege fanden. Möge es in Zukunft noch besser werden. Denn, je reicher die seelischen Kräfte in unserem turnerischen Leben zur Entfaltung kommen, umso tiefer wird das Erleben des turnerischen Gedankens sein.
Insbesondere möchte ich für 1954 wünschen, daß die Pflege der Gemeinschaft besonderen Einsatz erfährt, daß Heimabende für die Jugend und Neststunden für die Jüngsten, Wanderungen und Wanderfahrten überall durchgeführt werden. Vergessen möchte aber auch das Singen nicht werden und nicht zuletzt, daß dem musischen Turnen besondere Liebe dargebracht wird. Hier ist ein neuer Weg erschlossen worden, der durch wundersame Gefilde ins Wunderland turnerischen Erlebens führt. Das musische Turnen ist so recht dazu angetan ethische Werte des Turnens zu offenbaren, die nicht im Verstande, sondern nur im Gefühl aufgenommen werden können.

Möge im Jahre 1954 alles Geschehen sich in unserem Gau im Zeichen turnerischen Geistes vollziehen, möge dieser Geist tief eindringen in die Herzen unserer Jugend!

Adolf Borjan, Gaukulturwart