Infolge des Deutschen Turnfestes in Essen und die damit verbundenen Mehrbelastungen der Vorbereitungsarbeit der Jugendlichen, ist für meine Arbeit wenig Zeit übrig geblieben.
Auf dem Gaujugend-Turntag am 2. Dez. 1962 wurde als Anerkennung der vielen Arbeit der Vereinsjugendwarte- und wartinnen beschlossen, eine Berlin-Fahrt durchzuführen. Die Ausschreibung ging allen Vereinen zu und es meldeten sich über 30 Teilnehmer.
Am 30./31. März fand dann ein Vorbereitungslehrgang aller Berlinfahrer statt, der noch von einem Referat unseres 1. Gauvertreters W. Weskamp ergänzt wurde. Die letzten Informationen wurden dann noch einmal am 8. Juni gegeben. Am 12. Juni war es dann so weit, daß unser Bus mit 30 Teilnehmern um 22:00 Uhr starten konnte. Nach einer Nachtfahrt erreichten wir Berlin gegen 07:00 Uhr. Unser Berlin-Betreuer wartete schon und nach einer kurzen Frühstückspause machten wir die 1. Stadtrundfahrt nach Marienfelde, Zonengrenze und weiter entlang der berüchtigten Mauer.
Am Nachmittag hatten wir einen Vortrag im Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen im Europahaus. Der Abend stand zur freien Verfügung.
Der Freitag brachte uns einen Vortrag mit Diskussion beim Presse- und Informationsamt im Hochschulinstitut für Wirtschaftskunde in Berlin-Schöneberg, an der wir uns rege beteiligten. Den Nachmittag erlebten wir dann auf dem Wasser. Von Tegel fuhren wir mit dem Dampfer über den Tegler-See und die Havel bis zur Pfaueninsel und von hier aus ging es mit dem Bus entlang der Zonengrenze zurück zur Unterkunft. An diesem Abend war großer Ausgang. Treffpunkt Ballhaus "Resi".
Am Sonnabend konnte jeder Einkäufe machen und den Ostsektor besuchen.
Von beiden Möglichkeiten wurde rege Gebrauch gemacht.
Der Sonntag war wiederum ausgefüllt mit Stadtrundfahrten und Besichtigungen. Am Abend war Theaterbesuch. Wir hatten Glück, im "Theater des Westens" noch Karten für das Musical "My fair Lady" zu bekommen und man darf wohl sagen, daß dieses Erlebnis einmalig war. Am 17. Juni, dem deutschen Nationalfeiertag, nahmen wir an den Feierlichkeiten und an der Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus teil.
Am Dienstag war Abreisetag. Nach dem Abschlußgespräch mit unserem Betreuer verließen wir gegen 14:00 Uhr Berlin zwar müde, aber vollgestopft mit vielem Neuen.
Herzlichen Dank allen Beteiligten, die durch ihr vorbildliches Verhalten, ihre Kameradschaft und Hilfsbereitschaft zum guten Gelingen der Fahrt beigetragen haben. Herzlichen Dank aber auch für das mir überreichte Geschenk.
Für das kommende Jahr wünsche ich allen Jugendwarten- u. wartinnen, Jugendturnern- und turnerinnen für ihre Arbeit ein gutes Fortkommen und bedanke mich bei meinen Helfern und Mitarbeitern für ihre tatkräftige Unterstützung.

Horst Zänker