In den besten Jahren seines Lebens hat der Todesengel am 14. Juni nach kurzer, schwerer Krankheit den langjährigen 1. Vorsitzenden des Turnvereins "Jahn" Paderborn aus dessen Mitte gerissen. 23 Jahre hindurch hat er als 1. Vors. den Tv. durch alle Kämpfe und Schwierigkeiten geführt, was ihm infolge seiner starken Willenskraft und seiner Weitsichtigkeit besonders möglich war. Tiefe Trauer senkt sich auf alle, die ihn näher kannten und denen er so oft mit Rat und Tat zur Seite stand. Er war allen Turnerinnen und Turnern ein väterlicher Freund und großer Führer. Wo es galt, die Interessen des Turnvereins wahrzunehmen, war er stets zur Stelle. Von frühester Jugend an in der Deutschen Turnerschaft tätig gewesen und mit vielen turnerischen Erfolgen gekrönt, war sein Streben immer dahin gerichtet, eine gesunde Jugend der DT. zuzuführen, und viele haben so manche Erfolge ihm zu verdanken. Aber nicht nur dem Tv. "Jahn" sondern auch über dessen Grenzen hinaus, wo es galt, für die deutsche Turnsache zu arbeiten, hat er der ganzen Turnbewegung treue, unvergeßliche Dienste geleistet. Viel zu früh wurde er seinem Wirkungskreis entrissen. Hiervon zeugte auch die große Teilnahme auf seinem letzten Wege und die vielen Grüße, die ihm am offenen Grabe gewidmet wurden. Wir alle werden ihm ein treues Gedenken bewahren und seine aufopfernde Arbeit für Jugend und Vaterland nie vergessen.

Heinrich Kieneke

entnommen aus "Westfälische Turnzeitung" Nr. 15, 10. August 1932