Ostwestfälischer Turngau
Freitag, 29.03.2024, 01:53:04
OWTG trauert um zwei Ehrenmitglieder

Innerhalb einer Woche musste der ostwestfälische Turngau Abschied nehmen von zwei Ehrenmitgliedern. Zunächst verstarb im Alter von 80 Jahren die allseits bekannte und beliebte langjährige Fachwartin Marianne Gees. Im Jugendalter selbst eine erfolgreiche Turnerin, brachte sie sich in ihrem Verein, der TuRa Elsen, bald als unentbehrliche Übungsleiterin ein. Sie gründete die 1. Frauengymnastikgruppe des Vereins, initierte das Eltern-Kind-Turnen, engagierte sich in der integrativen Abteilung des Vereins und begleitete unzählige Familienfreizeiten. Seit 1972 engagierte sich Marianne Gees auch im Ostwestfälischen Turngau sowie im Westfälischen Turnerbund als Fachwartin und Referentin. Sie verstand es immer wieder ihre Gruppen zu begeistern und zu motivieren.
Unvergessen sind ihre Weihnachtslehrgänge, die sie gemeinsam mit Ingrid Deimel immer sehr einfallsreich und kreativ gestaltete. Mit Begeisterung nahm sie an Landesturnfesten und vor allem den Deutschen Turnfesten teil, brachte stets neue Ideen mit für die Arbeit in ihren Gruppen.

Für ihr Engagement im Ehrenamt wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Diese fand 1996 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande ihren Höhepunkt.
Zahlreiche Turnerinnen und Turner erlebten Marianne Gees zuletzt beim Gauwandertag in Elsen, der auch auf ihre Initiative hin seit 40 Jahren jährlich stattfindet. Hier wurde sie durch die Gauvorsitzende noch mit der WTB-Nadel in Gold ausgezeichnet, nichtahnend, dass es ihre letzte Auszeichnung sein sollte.
Marianne Gees hinterlässt im ostwestfälischen Turngau eine große Lücke.

Ehrenmitglied Anton Wibbe verstarb ausgerechnet am Tag der Beerdigung von Marianne Gees, nachdem er noch an ihrem Begräbnis teilgenommen hatte. Auch er wurde 80 Jahre alt. Sein Verein war der TV 1875 Paderborn, für den er als junger Turner manchen Erfolg verbuchen konnte. Bald schon machte er seinen Übungsleiterschein und gab sein Wissen an den Nachwuchs weiter.
Im ostwestfälischen Turngau bekleidete er zwölf Jahre lang das Amt des Männerturnwartes. Seine Leidenschaft galt den großen Turnfesten, er war stolz darauf, keines der 16 Deutschen Turnfeste ausgelassen zu haben.
Neben dem Turnen entdeckte Anton Wibbe in den 50er Jahren seine Liebe zum Handball. Auch hier konnte er viele Erfolge erringen, wurde mehrfacher Kreismeister und trainierte mehr als 20 Jahre eine Handball-Altersgruppe. Nebenher verbuchte er auch noch Erfolge in der Leichtathletik und errang mehrere Meistertitel im Rasenkraftsport.

Auszeichnungen für so ein langes, erfolgreiches Sportlerleben gab es seitens des Vereins, dem TV 1875 Paderborn, sowie vom Ostwestfälischen Turngau, der Anton Wibbe im Jahr 2010 zum Ehrenmitglied ernannte. Für diese Ehre bedankte er sich auf seine Weise und stiftete einen Wanderpokal, der in jedem Jahr bei den Gaueinzelmeisterschaften dem besten Nachwuchsturner verliehen wird. So wird Anton Wibbe stets als Freund und Förderer des Turnens in Erinnerung bleiben.

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 10 vom November 2014