Die Gauvorturnerstunde rief am 30. Juni die Vorturner der Vereine zum gemeinsamen Durchturnen und zur Besprechung von Uebungen und Fragen bezüglich des bevorstehenden Gauturnfestes zusammen. Pünktlich um 1 Uhr ließ Gauoberturnwart Pilger in der Städtischen Turnhalle antreten. Vertreten waren 32 Vereine durch 55 Vorturner. Gutdurchdachte Bewegungs- und Freiübungen brachten bald die nötige Anregung in die Reihen. Dann wurden die Gaufestübungen am Pferd, Barren und Reck durchgeturnt. Aufmerksam folgten die Turner jeder Uebung, sodass dieselben, nach einer kleinen Berichtigung, allen verständlich waren. Anschließend wurde der Aufmarsch zu den Allgemeinen Freiübungen und die allgemeinen Freiübungen selbst geübt, welche dieselben sind, wie auf den Bezirksfesten in Elsen und Ostönnen. Ein kurzes Kürturnen schloß die praktische Arbeit. Gemeinsam begaben sich dann die Teilnehmer zum Vereinslokal des Steinheimer Turnvereins, wo nach einer kurzen Pause die Besprechung begann. Der 1. Vorsitzende des Steinheimer Turnvereins hieß alle Anwesenden herzlich willkommen. Er betonte, daß der Verein alles aufbieten werde, den Turnern am 3. und 4. August recht frohe und angenehme Stunden zu bereiten. Sämtliche Turner werden gebeten, den Festzug durch Wahrung von Ordnung und Disziplin zum machtvollen Bekenntnis unserer deutschen Turnsache werden zu lassen. Dann wurden sämtliche Festfragen besprochen. Oberturnwart Pilger machte besonders darauf aufmerksam, daß es Pflicht eines jeden Vereins sei, seine Fahne mitzubringen. Die Anmeldung der Kampfrichter wurde zum Teil schon erledigt. Die Fragebogen wurden ausgegeben mit der Bitte, dieselbe unbedingt bis zum 15. Juli wieder zurückgesandt zu haben. Nach Erledigung einiger Anfragen unter Punkt Verschiedenes, war auch diese Besprechung zu Ende. Anschließend fand eine Besichtigung des Festplatzes statt, welcher sehr gut gefallen konnte, sodass jeder Teilnehmer mit den besten Eindrücken von Steinheim, froh dem Gaufest entgegensieht.

H. Kehlbreier, Ostönnen

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 139, 21. Juli 1929