Die diesjährigen Gauveranstaltungen fanden mit dem Gauspielfest ihren Abschluß.
Die Vorbereitungen zum Feste litten sehr unter dem anhaltenden schlechten Wetter: regnete es doch am Sonnabend fast den ganzen Tag ununterbrochen.
Eingeleitet wurde das Fest durch einen vom Turnverein Elsen veranstalteten Kommers, welcher leider, den Verhältnissen entsprechend, im Zelt abgehalten wurde. Neben den guten turnerischen Darbietungen des Turnvereins Elsen verdient besonders die Sängervereinigung "Jahn" und der Gesangverein "Liederkranz" Elsen Erwähnung, welche durch ihre Gesangseinlagen viel zur Verschönerung des Abends beitrugen. Unser Gauvertreter wies in seiner Ansprache besonders auf die Bedeutung der Spielfeste hin. So verlief der Kommersabend recht eindrucksvoll.
Der eigentliche Festtag brachte uns das schönste Wetter. Mit den Frühzügen trafen die Turner des Gaues ein. Die Beteiligung war eine rege. Es stellten sich ungefähr 30 Turnerinnen, Turner und Jugendliche den Kampfrichtern. Der Dreikampf wickelte sich glatt ab. Am Festzuge beteiligten sich 31 Vereine. Nach dem Eintreffen auf dem Festplatze begannen die Wettspiele, das Damenturnen und das Meisterturnen an den Geräten. Bei letzteren war nicht genügend für Absperrung gesorgt; dies muss künftig mehr im Auge behalten werden. Es wurden teilweise sehr gute Leistungen erzielt. Besonders beim Faustball sah man, daß es, wenn auch langsam, vorwärts kommt. Das Schlagballspiel fand wenig Zuschauer; ich hätte gerade bei diesem schönen Spiel es gern gesehen, daß unsere Turner, denen es meistens noch unbekannt ist, mehr Interesse dafür gezeigt hätten. Im ganzen genommen sieht man, daß unser Spielfest nach und nach das wird, was es werden soll: das Fest der Jugend und der Spieler.

Wilhelm Lengeling, Spielwart

entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 113, 1922