Zum Gauspielfest in Elsen |
Da mir der Bericht des Turngenossen W. Lengeling in Elsen bekannt ist, möchte ich, da er den Gauturnrat im allgemeinen und mich insbesondere ins rechte Licht zu rücken sucht, folgendes erwidern: Dem Bericht über den Vorabend des Festes stimme ich zu. Der Verein hatte keine Anstrengungen unterlassen, um etwas Schönes zu bieten, obwohl es ein bißchen zu reichhaltig war. Auch wäre es kein Fehler gewesen, wenn ein Teil des Sonntags wiederholt worden wäre. Den Sonntagmorgen als Erster auf dem Platze, hatte ich das Vergnügen, die Sprunggruben für Weitsprung noch selbst herzurichten. Zum Messen war die geforderte Zahl Bandmaße nicht vorhanden, so daß es eben ein Unding ist, daß das Turnen sich glatt abwickeln läßt. Mehrmalige Unterbrechung infolge heftiger Regenschauer besorgten das Uebrige. Für die Belehrung und Anleitung bedanke ich mich. Der Gau selbst hat keine Stoppuhr, die zu gebrauchen ist. Da der Turnverein Elsen auch keine besorgt hatte, so habe ich mir selbst welche besorgen müssen, für die ich aufzukommen hatte, und da will man mir den Vorwurf machen, daß ich selbst habe laufen lassen. Als ich die Uhren für den weiteren Verlauf dennoch aus den Händen gab, hatte ich die Freude, sie beide reparaturbedürftig wieder zu erhalten. Zudem hatte man mir mein fast neues 25 Meter-Bandmaß, was ich im Interesse an der Sache geliehen hatte, in einem derartig beschädigten Zustand wiedergebracht, daß mir die Wiederherstellung 48 Mark kostete. Was mir nicht gefällt, ist folgendes. Erstens: Warum stellt der Gauturntag nicht an den Kreis den Antrag, daß er seine jährlichen Turn-, Sport- und Spielveranstaltunen im Anfang des Jahres feststellt, damit sich jeder Gau mit seinen Veranstaltungen hiernach richten kann. Zweitens: Falls der Kreis gezwungen wird, geplante Veranstaltungen zu verlegen, nicht auch der Gau hiervon betroffen wird, denn dann würden die Lokalfeste nicht mit den Gauveranstaltungen zusammentreffen. Drittens: Die Gauspielfeste fallen zu lassen oder aber sämtliche Spiele zuzulassen, und nicht, wie es jetzt üblich ist, nur die Entscheidung in der Gaumeisterschaft. Was wir gehabt haben, ist kein Spielfest, sondern volkstümliches Wetturnen. Die Gaumeister sind im Faustball: Soester Turnverein von 1862, im Schlagball: "Germania" Paderborn, Schleuderball: "Jahn" Paderborn, 4 x 100 m Stafette: "Germania" Paderborn, Olympische Stafette: derselbe Verein. Fritz Cummerwie entnommen aus "Blätter für den Ostwestfälischen Turngau" No. 109, 03. November 1921 |