Ostwestfälischer Turngau
Donnerstag, 26.04.2024, 01:58:38
92. Gauturntag des Ostwestfälischen Turngaues in Driburg

Festliches Programm begeisterte

Regularien waren nur Formsache

"Die Zukunft des Sports ist viel zu wichtig, als daß man sie allein der Zukunft überlassen könnte. Wir Turner uns Sportler müssen den Mut haben, neue Wege zu gehen und entscheidungen auch gegen den Widerstand von anderen zu vertreten und durchzusetzen!"

Heinz Schrader, Vorsitzender des Kreissportbundes Höxter, erntete für seine vielbeachtete Ansprache beim 92. Gauturntag des Ostwestfälischen Turngaues in Bad Driburg donnernden Applaus. Die spontane Einladung zum nächsten Gauaussprachetag durch den Gauvorsitzenden Michael Buschmeyer verdeutlichte, daß sich die Turner ernsthafte Gedanken über ihre Zukunft machen. Mit der Verabschiedung einer neuen Satzung gab sich die Versammlung dann auch die rechtliche Grundlage für ein erfolgreiches Eintreten im Interesse der fast 11000 Turner, die im Ostwestfälischen Turngau organisiert sind.

Der TV Jahn Bad Driburg hatte im evangelischen Kurseelsorgezentrum für optimale äußere Bedingungen gesorgt. Ein festlicher Teil mit Liedvorträgen des Chores der Musikschule Bad Driburg und einem ausgezeichneten Vortrag von Anne Schmidtmann und Andrea Mieus aus der Musikgruppe des Gymnasiums St. Xaver gab den gelungenen Einstand in den 92. Gauturntag. Landrat Alex Brunnberg, er war zusammen mit Kreisdirektor Franz-Josef Höing erschienen, betonte in seinem Grußwortdie Bedeutung der Turnerbewegung. "Turnsport ist Breitensport!" machte Brunnberg deutlich, daß den unzähligen ehrenamtlichen Helfern, die mit großem Idealismus an die Sache herangingen, Dank gebühre. Driburgs Bürgermeister Norbert Schmidt stellte stellte in seinem Grußwort kurz die Stadt vor, die mit ihren zahlreichen Sportstätten eine enge Verbindung zum Sport habe. "Sport und Freizeit spielt bei uns eine besondere Rolle!", machte Schmidt die Bedeutung des Sports für die Badestadt deutlich. "Es geht darum, Wege nach vorn für den Sport zu bahnen," zeichnete KSB-Vorsitzender Heinz Schrader auf, daß Prioritäten gesetzt werden müssen angesichts des momentanen allgemeinen Umbruchs. Das Angebot im Sport und den Freizeiteinrichtungen sollte sich an der Vielfalt unterschiedlicher Lebenssituationen orientieren, forderte Schrader.

Die einzelnen Jahresberichte der verschiedenen Fachsparten lagen den anwesenden Vereinen schriftlich vor, es gab keine Diskussionen. Mit einem Lob an die Gaukassenwartin Marie Luise Baumhögger wurde der Vorstand entlastet. Bei den Wahlen gab es folgendes Ergebnis: Gaupressewart Michael Buschmeyer (Paderborn), Gaualtersturnwart Vinzenz Hörsken (Bad Lippspringe) sowie die Gaufachwarte für Völkerball Sigrid Welzel (Westenholz), Rhönrad Peter Golüke (Elsen) und Prellball Wilfried Schiemer (Bad Lippspringe).

Gauoberturnwart Alfons Menke (Dalhausen) brachte engagiert seine Ideen für die zukünftige Arbeit vor und kritisierte dabei energisch die ewigen Besserwisser und Nörgler, die selbst aber nie für ehrenamtliche Tätigkeiten zur Verfügung ständen. Er warnte vor der Konzentration der Leistungsträger: "Nicht nur Großvereine zählen, auch die kleinen Vereine haben durchaus gute Möglichkeiten!"

Als Sorgenkind Nr. 1 bezeichnete er das Gerätturnen der Jungen, dessen Problemlösung aber schon in den jüngeren Jahrgängen anzusetzen habe.

Positive Erscheinungen seien auch das neu eingeführte Völkerballturnier, dieses, wie auch andere Spiele, seien in Zukunft weiter zu entwickeln.

Verstärkte Beteiligung forderte Menke auch für das Iburg-Bergfest, hier sollten sich die Vereine des Gaues stärker beteiligen. Mit zwei Enthaltungen konnte Vorsitzender Michael Buschmeyer die neue Satzung für den Turngau verabschieden.

Sie soll der "heutigen Zeit angepaßt" sein und flexiblere Gestaltung zulassen. Die Veranstaltungen für 1986: Gaualterstreffen in Westenholz am 15. Mai, für das Gaukinderturnfest ist noch kein Veranstalter gefunden worden. Am 6. / 7. September findet das Iburg-Bergfest statt, am 27. September das Gaualtersturnfest in Schloß Neuhaus. Die Gauschülermannschaftswettkämpfe finden am 12. Oktober in Beverungen statt. Im Amt bestätigt wurden die Ehrenratsmitglieder Helmut Ovenhausen, Steinheim, Josef Marx, Bad Driburg und Hugo Müller, Bad Lippspringe. Die Genehmigung des Haushalts 1986 wurde problemlos vorgenommen.