Ostwestfälischer Turngau
Samstag, 20.04.2024, 09:00:28
Anton Lengeling und Willi Roth wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt

Buschmeyer: " Verein braucht einen Motor!"

Auf dem Turntag des Ostwestfälischen Turngaues lobte der Gauvorsitzende in der Elsener Bürgerhalle die vielen ehrenamtlichen Helfer

"Gutes Werk gedeiht nur durch Einigkeit!" - Mit diesen Worten forderte Anton Lengeling, der während des Turntages des Ostwestfälischen Turngaues in der Elsener Bürgerhalle vom Vorsitzenden Michael Buschmeyer die Ehrenmitgliedschaft verliehen bekam, die Vereinsvertreter auf, weiter treu zu den sportlichen Ideen zu stehen. Die "Elsener Eiche" - Wie Lengeling liebevoll genannt wird - wurde ebenso wie Willi Roth für großartiges Engagement und uneigennützigen Einsatz zum Ehrenmitglied ernannt.

Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter Landrat Joseph Köhler und Bürgermeister Herbert Schwiete, äußerte Vorsitzender Buschmeyer einige, auch kritische Gedanken zur Struktur von Sportvereinen. Eine vielseitige Angebotspalette habe auch ihre Kehrseite. "Es ist selbstverständlich zu begrüßen, wenn Vereine flexibel auf Bedürfnisse reagieren und unterschiedliche Sportarten anbieten, doch dies führt sehr oft zu Verselbstständigungswünschen oder Neid unter den Abteilungen!", stellte der Turngauvorsitzende fest. Deshalb sollten die Mitglieder nicht nur ihren Sportbetreiben, sondern durch überfachliches Angebot auch an den Verein als Gesellschaft gebunden sein. Eine große Aufgabe komme den Klubs in der Betreuung von Randgruppen zu. "Hier hilft nur eine ganz intensive Leitung, damit diese Sportgruppen nach guter Aufbauarbeit nicht zusammenbrechen.", wies Michael Buschmeyer auf besondere Schwierigkeiten hin. Eine derartige Betreuung sei ohne hauptamtliche Mitarbeiter kaum noch möglich.

Ein weiteres Problem sei die Gewichtung von Leistungs- und Breitensport. Eine intensive Förderung beider Aspekte übersteige heute die Kapazität der Vereine. "Der Breitensport hat ein eigenes Gesicht bekommen", betonte Buschmeyer. Die Einheit zwischen diesen beiden Bereichen habe sich in vielen Vereinen zu einem Spannungsfeld entwickelt. Wie schon die Ehrengäste in ihren Grußworten, so stellte der Vorsitzende zum Schluß seiner Anmerkungen das Ehrenamt heraus: "Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer ist gute Arbeit nicht möglich, finanziell wie ideell. Denn jeder Verein braucht einen Motor!" Diese Impulse sollten in der Übungsleiterausbildung mehr Berücksichtigung finden. Dennoch weiß auch Buschmeyer: "Nur mit Ehrenamtlichkeit kann man heute kaum jemanden gewinnen."

Der Elsener Kinderchor unter der Leitung von Heinz Jürgens und die Instrumentalgruppe mit Barbara und Stefanie Kürpick lockerten die Versammlung mit musikalischen Beiträgen auf. Sie umrahmten auch die weiteren Ehrungen. Die Ehrennadel des Deutschen Turner-Bundes erhielt der Elsener Heribert Röttgerkamp, der maßgeblich am Aufbau der Turnabteilung innerhalb der TuRa, die mittlerweile mit knapp 700 Mitgliedern ein Viertel des Gesamtvereins zählt, beteiligt war. Die Gauehrenurkunde für besonderen Einsatz überreichte Buschmeyer den Elsenern Anneliese Steins, Gertrudis Martini, Willi Rudolphi und Joseph Drewes. Mit großer Mehrheit wurden die zu wählenden Vorstandsmitglieder bestimmt: Stellvertretender Vorsitzender Günther Deike, Kassenwart Marie-Luise Baumhögger, Pressewart Michael Buschmeyer sowie Frauenwartin Hiltrud Gellhaus. Zu neuen Fachwarten wurden Cornelia Gees (Gymnastikwartin) sowie Kurt Raschke (Altersturnwart) gewählt.

Die einzelnen Berichte zeigten Positives wie Negatives. Gauoberturnwart Alfons Menke freute sich über die große Anzahl der neuen Übungsleiter, verwies aber auch gleichzeitig auf Defizite beim Jungenturnen, Schwimmen und bei der Kampfrichterfrage im Fach Gerätturnen. Die Veranstaltungen des Ostwestfälischen Turngaues fanden im zurückliegenden Jahr erneut großen Anklang bei den vielen Teilnehmern. Auch für das kommende Jahr hat der Gau wieder ein großes Programm mit vielen Veranstaltungen im heimischen Bereich aufgestellt: 2. Mai: Deutschlandpokal Rhönrad in Elsen, 9. Mai: Gau-Altersturnfest in Bad Lippspringe, 23. / 24. Mai: Gaukunstturnmeisterschaften in Schloß Neuhaus, 29. August: Gaualterstreffen in Bad Lippspringe.

Aus Westfälisches Volksblatt

Entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 8 vom 15. April 1987