Ostwestfälischer Turngau
Freitag, 27.04.2024, 01:41:33
Gauturntag in Steinheim

Bei herrlichstem Frühlingswetter fanden sich über 100 Vertreter aus den Vereinen des ostwestfälischen Turngaues zu ihrem Gauturntag im Hotel Schäfer in Steinheim (Kreis Höxter) ein. Nach einem Vorspruch und zwei Liedern des Männergesangvereins Steinheim konnte der 1. Gauvertreter, Landrat Wilhelm Weskamp, besonders den Landesvorsitzenden Prof. Hans Brüggemann, Bürgermeister Krüger (Steinheim) und den Amtsdirektor Dr. Ries (Steinheim) willkommen heißen. Die Grüße des gastgebenden Vereins TV 1895 Steinheim überbrachte dessen Vorsitzender Tbr. Edgar Ammersdörfer. Nach einem frischen Lied der Turnerjugend sprach sodann Landesvorsitzender Prof. Hans Brüggemann. Seine Ausführungen standen im Zeichen des Deutschen Turnfestes in Berlin: "Wir müssen gerade im Bewußtsein der traditionellen Verpflichtung gegenüber den Zielen unseres Turnvaters Jahn bemüht sein, mit dem deutschen Turnen einen Standort zu beziehen, der mit der neuen Zeit geht.
Wir sind dazu aufgerufen, die Flammen der turnerischen Begeisterung am Brennen zu halten und gerade im modernen Zeitalter des technischen Fortschritts unserer Jugend Leitbilder zu geben, die dazu führen, die Einheit von Leib und Seele herbeizuführen. Die Lehre Jahns kann und soll für uns kein Dogma sein; die turnerische Lehre paßt sich immer der jeweiligen Zeit an. Das werden die Veranstaltungen beim Deutschen Turnfest allen Kritikern unserer Sache eindeutig beweisen." Bürgermeister Krüger überbrachte die Grüße und Wünsche der Stadt Steinheim und gab bekannt, daß in der schönen Stadt an der Emmer bald eine weitere Großturnhalle entstehen werde.

Gauoberturnwart Hans Lange legte dem Gauturntag ein Sieben-Punkte-Programm vor, mit dem er eine Neubelebung des Turnbetriebs in den Vereinen des Turngaues erreichen will. Nach seinen Ausführungen verlangt die Bilanz des letzten Jahres nach gewissen Reformen und neuen Leitsätzen. Ein vom Gau gestifteter Wanderpokal soll hierzu als Anreiz dienen. Er wird dem Verein zugesprochen, der die höchste Punktzahl erreicht. Die näheren Bedingungen werden vom technischen Ausschuß festgelegt und bekanntgegeben. Ein frühzeitiges Hinführen der Schülerklassen an den Leistungssport und die Meldung von besonders fähigen jungen Turnerinnen und Turnern an den Gauvorstand könnte schließlich auch zu einer Auffrischung und Erneuerung der überalterten Gauriege führen. Der Schulung von Übungsleitern soll auch in Zukunft besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Bisher haben sich 102 Übungsleiter aus 24 Vereinen an den Lehrgängen des Gaues beteiligt.

Nach weiteren Tätigkeitsberichten der einzelnen Fachwarte erteilte die Versammlung dem Gesamtvorstand die wohlverdiente Entlastung. Die Neuwahlen erbrachten die Wiederwahl der bewährten Turnerinnen und Turner im Gauvorstand und Gauturnrat. Neu in den Gauvorstand gewählt wurden Hans Seidensticker (TV 1913 Büren), als Pressewart und Laudage (Scherfede) als Gauschwimmwart. Neben dem Gauskiwart wird Franz Diedrichs als Obmann tätig sein. Seine Bestätigung als Gau-Altersturnwart erfuhr Anton Stelte (Paderborn). Nach dessen Ausführungen fahren über 400 Turnerinnen und Turner des Ostwestfälischen Turngaues zum Deutschen Turnfest nach Berlin, dessen Vorbereitungen nahezu abgeschlossen sind.

Anläßlich des 75jährigen Bestehens des Turnvereins Elsen, Kreis Paderborn, soll das Gauturnfest 1969 dort stattfinden. Ebenfalls wird auch der Gauturntag 1969 in Elsen durchgeführt, wozu Anton Lengeling bereits in der Versammlung herzlich einlud.
Die weiteren Veranstaltungen werden vom Gauvorstand noch vergeben. Die nächste Großveranstaltung des Ostwestfälischen Turngaues ist im schönen Bad Driburg, wo sich die Turnerinnen und Turner am 15. / 16. Juni zum Gauturnfest einfinden. Hierzu lud der 1. Gauvertreter Landrat Wilhelm Weskamp in seinen Schlußworten ein und forderte die Vereine zu einer größeren Aktivität besonders hinsichtlich der Förderung des Gerätturnens auf.

Hans Seidensticker, Gaupressewart

entnommen aus dem Westfalenturner Nr. 9 vom 24. April 1968